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Gymnasium Bamberg

Nicht nur freitags…!

Am 6. April machten sich acht unerschrockene Teilnehmer der UNESCO-AG um 7.30 Uhr morgens mit ihrer Lehrerin auf den Weg zur Kinderakademie der Plant for the Planet-Stiftung nach Eckental bei Erlangen. Dort trafen sie auf 81 weitere klimabegeisterte Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Ein ereignisreicher Tag erwartete sie.
Nach der Begrüßung und Organisatorischem startete die Akademie mit dem Vortrag von Linus, einem 14-jährigen Klimabotschafter, der sich seit 2013 für Klimagerechtigkeit stark macht. Abgeklärt informierte er über die Entstehung des Klimawandels und die Folgen. Er erklärte die Bedeutung von CO2 und Methan fürs Klima, die Leistung von Bäumen in der Photosynthese und erläuterte die Folgen der Erderwärmung wie den steigenden Meeresspiegel, zunehmende Dürren und Überschwemmungen. Die Folgen für die Menschen auf allen Kontinenten waren allen Zuhörern sofort klar. Er leitete dann zum Bäumepflanzen als „Zeitjoker“ über: Diese speichern CO2, bis es den Menschen gelingt nur noch unschädlich viel CO2 und Methan zu produzieren. Er erläuterte die Maßnahmen von Plant for the Planet: Diese reichen weit über das konkrete Bäumepflanzen hinaus; auch die Information und Mobilisierung der Öffentlichkeit gehören dazu; außerdem kann man virtuell Bäume pflanzen, indem man Geld zur Verfügung stellt, von dem Plant for the Planet in Mexiko ein eigenes Pflanzgebiet aufforstet; für jeden Euro wird ein Bäumchen gepflanzt, das im günstigen mexikanischen Klima sehr schnell eine klimawirksame Größe erreicht. Außerdem gibt das Projekt mittlerweile weit über 100 Menschen fair bezahlte Arbeit. Auch Schokolade zu essen hilft: 20 ct von jeder Tafel der „Guten Schokolade“ wird fürs Bäumepflanzen verwendet; das heißt, wer fünf Tafeln isst, hat wieder einen Baum gepflanzt!;-)
Nach einem Quiz zur Wiederholung und einem Kennenlernspiel im Pausenhof, trafen sich die Kinder in Kleingruppen zum Weltspiel: Hier wurde die Welt geographisch erkundet und die Kontinente anschließend mit Spielfiguren (Bevölkerung), Gummibärchen (Wohlstand) und Luftballons (CO2-Ausstoß) bestückt.
Die letzte Phase war das Rhetorik-Training, bei dem die angehenden Klimabotschafter lernten, wie man seine Zuhörer vom Bäumepflanzen überzeugt.
Nach einem Mittagessen, für das eine engagierte Gruppe von Schülerinnen und Lehrerinnen des Gymnasiums Eckental sorgte, ging es an die praktische Arbeit: In einem ausgelichteten und nur von Kiefern bestandenen Waldstück, die dem Klimawandel nicht standhalten werden, pflanzten die Kinder unter Anleitung von zwei Förstern Edelkastanien, Winterlinden und Douglasien nach – insgesamt 210 Bäume! Nebenbei lernten die Kinder noch eine ganze Menge über den Wald.
Nach einer erneuten Stärkung am Nachmittag wurde die weitere praktische Arbeit geplant: In einem „Weltcafé“ beschäftigten sich die Kinder mit den Fragen: Wie organisieren wir eine Pflanzparty! Wie motivieren wir andere Kinder und unsere Mitschüler? Wie motivieren wir Erwachsene zum Mitmachen? Wie machen wir die Medien auf uns aufmerksam?
Zum Abschluss dieses Teils entstand innerhalb unserer UNESCO-AG noch ein Plakat mit ihren Zielen, die sie nach und nach am E.T.A. umsetzen wollen.
Den Schlusspunkt der ganzen Veranstaltung setzte der Vortrag der neu ausgebildeten Klimabotschafter vor den hinzugekommenen Eltern und die Verleihung der Urkunden. Zudem erhielt jedes Kind eine ganze Tasche mit Literatur zum Thema Klimawandel/Klimagerechtigkeit.
Die Kinder, die müde und glücklich am Samstagabend wieder in Bamberg ankamen, haben bewiesen, dass ihnen der Klimawandel nicht nur am Freitagvormittag wichtig ist!
Mal sehen, ob sie nun genügend jugendliche und erwachsene Mitstreiter finden, um ihre Pläne in die Tat umsetzen zu können!

 

Text und Fotos: Bm