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Politik - ganz persönlich!

Am Donnerstag, dem 28. März, nahm sich die langjährige Stadträtin, frühere Bundestags- und frischgebackene Landtagsabgeordnete Ursula Sowa Zeit für die Fragen der Schülerinnen und Schüler der Klassen 10a und 10b.
Diese bezogen sich zunächst auf Persönliches: Beispielsweise berichtete Frau Sowa über die unbe-friedigende Verkehrssituation im Bamberg der 80er Jahre, die für die junge Mutter ein Anlass war, für den Stadtrat zu kandidieren. Später stand sie vor der Aufgabe, immer wieder ein Gleichgewicht zwischen Familie, Beruf und Politik zu finden, das im Laufe des Lebens aber auch je nach Situation immer wieder neu austariert werden konnte. Frau Sowa schätzt diese Offenheit ihres Lebensent-wurfs. Schließlich ermöglicht er ihr, das, was ihr persönlich wichtig ist, jeweils in den Vordergrund zu rücken.
Die Schüler erfuhren auch, dass die Arbeit im Landtag zwar ebenfalls sehr aufwändig ist und neben den Sitzungswochen zahlreiche andere Termine anstehen; ungleich anstrengender sei aber die Arbeit als Bundestagsabgeordnete, weil sie als Abgeordnete kaum Einfluss auf ihren Terminkalender hatte. Erschwerend kommt hinzu, dass es im Bundestag wesentlich unpersönlicher zugeht als im Landtag mit seinen 205 Abgeordneten oder gar dem Bamberger Stadtrat. Dennoch machte ihr die Legislaturperiode in Berlin sehr viel Freude und sie hätte diese Arbeit gerne fortgesetzt. Die Schüler erfuhren, dass darüber aber nicht nur das Wahlergebnis bei der Bundestagswahl entscheidet, sondern auch die Besetzung der Liste durch die Partei.
Neben diesen eher persönlichen Fragen interessierten sich die Schülerinnen und Schüler auch für die Arbeitsweise in den Parlamenten, für die Einflussmöglichkeiten der Opposition und die Anwendung der Fraktionsdisziplin. Hierzu erzählte Frau Sowa bereitwillig von einem persönlichen Fall, in dem sie sich der Fraktionsdisziplin gebeugt hat, dem Protokoll aber eine persönliche Erklärung beifügen ließ, in der sie und einige andere Abgeordnete ihre Bedenken hinsichtlich des Afghanistan-Einsatzes deutlich machten. Auch die Arbeit in Ausschüssen, ihre erste Rede im Bayerischen Landtag und der Umgang mit Abgeordneten anderer Fraktionen kamen neben anderem zur Sprache.
Ein herzliches Dankeschön der Klassen 10a und 10b und ihrer Sozialkunde-Lehrkräfte an Frau Sowa für diese lebendigen Schilderungen, die eine wunderbare Ergänzung und Veranschaulichung des Sozialkunde-Unterrichts der letzten Wochen waren!

 

Bericht: Bm, Fotos: Mn