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Gymnasium Bamberg

Rollenspiel


Nach einer kurzen Essens- und Verschnaufpause in der Kantine des EU-Parlaments besuchten wir am Donnerstag Nachmittag das Parlamentarium direkt neben dem Europäischen Parlament. Unser Ziel war es, durch ein Planspiel einmal erleben zu können, wie es ist, Politiker*in im EU Parlament zu sein und wichtige Entscheidungen für ganz Europa zu treffen. Da wir eine gemischte Gruppe aus französischen und deutschen Schüler*innen waren, wurde das Rollenspiel in englischer Sprache durchgeführt. Nach einer kurzen Einführung eines Mitarbeiters wurden wir mit Hilfe von kleinen Tablets, die uns die restliche Zeit begleiten sollten, zufällig einer von vier imaginären Fraktionen zugeteilt: den Konservativen (blau), den Ökologischen (grün), den Liberalen (gelb) und den Solidarischen (pink). Jede Fraktion hatte ungefähr gleich viele "neu ernannte Abgeordnete", aber einen unterschiedlichen Stimmanteil im Parlament. So war es zu berücksichtigen, mit welchen anderen Parteien man zusammenarbeitet und Kompromisse findet, um eine eindeutige Mehrheit im Parlament erreichen zu können. Die vorliegende Agenda bestand aus zwei Themen. Zum Einen, inwiefern Wasser in der EU eingespart kann und muss, mit welchem Budget dies erfolgen soll und ob hierfür eine zuständige Organisation gegründet werden soll, und zum Anderen, ob es erlaubt sein sollte, allen EU-Bürgern Microchips zu implantieren, in welchem Alter und zu welchem Zwecken.
Zuerst kamen wir in den jeweiligen Fraktionsgruppen zusammen, um uns in die zwei Themengruppen aufzuteilen und um zwei Fraktionsvorsitzende zu wählen, die für die Partei bei Abstimmungen sprechen sollten. Es wurden sowohl individuell als auch in den Länder-gemischten Gruppen Informationen für die Argumentation erhoben, Meinungen ausgetauscht und mögliche Kompromisse diskutiert. In Sitzungen wurden Reden gehalten und schließlich über Gesetzesentwürfe abgestimmt. Dieser Vorgang wurde aufgrund von Uneinigkeiten mehrmals wiederholt, bis sich eine Mehrheit gebildet hatte.
Neben der Sprachbarriere sorgte auch der Zeitdruck für großen Stress bei allen Beteiligten! Auch spontane Presseinterviews haben die Sprechenden bei ihrer Improvisation herausgefordert. Mit aufregenden Debatten haben wir gelernt, wie die Rechtsvorschriften der EU entstehen, wie die Gesetzgebungsverfahren ablaufen und wie die Ziele für eine nachhaltige Zukunft Europas konkret in Gesetzesvorlagen umgesetzt werden. Besonders schwierig war es, verschiedene Meinungen und Bedürfnissen von unterschiedlichen Organisationen und Individuen unter einen Hut zu bringen. Unser Fazit: Das Rollenspiel im Parlamentarium Brüssel war ein neues, sehr aufregendes Erlebnis für uns.
Nach dem Abendessen haben wir den Tag mit Karaoke abgerundet. Mit verschiedener Musik und Songs sowohl auf Französisch und Englisch als auch Deutsch verbrachten wir einen lustigen, unterhaltsamen Abend gemeinsam mit der französischen Schülergruppe.

Ida Hopfes und Sungbin Yoon (Q12)