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Besuch in Tansania

Wir alle hatten ja schon viel über Tansania gehört, aber nichts war vergleichbar mit dem Anblick der sich uns bot, als wir am 21. Oktober nach einer circa 24-stündigen Anreise in Daressalam ankamen. Nicht nur die schwüle Hitze und das laute, chaotische Gedränge auf den Straßen war neu für uns, sondern auch der Alltag an der „Jangwani Secondary School“, einer Mädchenschule, an der wir beinahe unsere gesamte erste Woche in Tansania verbracht haben.
Dort wurden wir sehr herzlich von den Schülerinnen begrüßt, die uns zusammen mit einigen Jungen der benachbarten „Azania Secondary School“ bereits erwarteten. Es folgten interessante Tage, in denen der Austausch der Kulturen wirklich wörtlich genommen wurde. Von Referaten über die Unterschiede zwischen unseren jeweiligen Heimatländern Tansania und Deutschland bis hin zu Diskussionen über heikle Themen wie beispielsweise Homosexualität haben wir die jeweils andere Kultur wirklich auf allen erdenklichen Ebenen kennengelernt.
Doch auch über die Schulmauern hinaus haben uns die tansanischen Schüler ihre Welt gezeigt. An einem Tag durften beispielsweise immer zwei Deutsche Schüler mit ihrem Partnerschüler dessen Zuhause besuchen, was eine ganz besondere Erfahrung war. Denn von sehr westlich-orientierten Villen bis hin zu ärmlichen, fast schon slum-artigen Verhältnissen konnte unsere Gruppe insgesamt so gut wie die ganze Bandbreite an afrikanischen Lebensstilen kennenlernen. Sogar ihre verschiedenen afrikanischen Wurzeln brachten uns die Schüler näher, indem sie uns in einem Freilichtmuseum die verschiedenen Hüttenbauten erklärten, die in manchen ländlichen Gegenden anscheinend immer noch genau so konstruiert werden.
Nach dieser ersten Woche, in der wir mit Reizen und Eindrücken quasi überflutet wurden, ging es erst einmal in die historische Stadt Bagamoyo und dort in ein idyllisches Hostel am Strand, um zwei Tage das Erlebte zu reflektieren und revuepassieren zu lassen. Alte deutsche Kolonialbauten zeugen von einer eher unrühmlichen Episode der gemeinsamen Geschichte unserer beiden Länder.
Anschließend gingen wir zum zweiten Teil unserer Reise über: dem Kaffee-Projekt. Dazu reisten wir in das kleine Dorf Nkweseko am Kilimandscharo, wo uns eine malerische Landschaft und die warmherzigsten Menschen erwarteten. Der Aufenthalt dort diente dazu, bei Kleinbauern auf deren Farmen zu lernen, wie Kaffee überhaupt angebaut, geerntet und verarbeitet wird. Nachdem wir selbst jedem einzelnen Produktionsschritt mitarbeiten durften, hatten wir ein viel klareres Bild von dem Produkt und den Bauern, die es herstellen. Dennoch war das nicht unser einziges Ziel in Nkweseko. Über das Kaffeeseminar hinaus verbrachten wir auch einen Nachmittag im Kindergarten, unternahmen Wanderungen, z.B. zu einem Wasserfall, und verbrachten viel Zeit mit den Einheimischen.
Zum Abschluss unserer Reise brachen wir in Richtung des Nationalparks Lake Manyara auf. Dort unternahmen wir eine Fahrradsafari, bei der wir die Möglichkeit hatten bis auf wenige Meter an eine Herde von Zebras und Gnus heranzufahren. Des Weiteren führte uns unser Weg an diesem Tag auf zwei Rädern durch das angrenzende Dorf, wo wir verschiedene Stationen der örtlichen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel eine Holzschnitzerei oder ein afrikanisches Atelier im Freien besichtigen konnten. Am nächsten Tag machten wir uns frühmorgens auf den Weg in den Ngorongoro-Krater, wo wir die „große“ Safari in Jeeps bestritten. Im Krater selbst erbot sich uns ein gigantischer Anblick der afrikanischen Natur, im Einklang mit der faszinierenden und atemberaubenden Tierwelt Ostafrikas.
Als es auf das Ende der Reise zuging waren wir uns alle einig: Eine Erfahrung wie diese, die wir in den letzten zwei Wochen gesammelt haben, kann man kein zweites Mal auf der ganzen Welt machen. Es war einfach unbeschreiblich.
Nina Röder, Q12