1816 erschien ein von E.T.A. Hoffmann zusammen mit Carl Wilhelm Salice Contessa und Friedrich de la Motte Fouqué initiierter Sammelband mit dem Titel Kinder-Mährchen (sic!), in dem erstmals sein Werk Nußknacker und Mausekönig abgedruckt wurde. Dieser Band gilt als erste Sammlung romantischer Kindermärchen in Deutschland.
Schon in dieser Inszenierung konnte man das spüren und erleben, was Schulleiter Wolfgang Schubert in seinen Begrüßungsworten versprach: Es würde ein rätselhafter, skurriler, romantischer Abend werden. Pantomimisch eloquent krabbeln die Mäuse über die Bühne, recken und strecken sich, tänzeln und turnen fast lustvoll zur „Nussknacker-Suite“ von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Der Zuschauer fühlt sich von spektakulärer Artistik in den Bann gezogen. Die Adressaten des Märchens werden direkt angesprochen: „Horcht auf, Kinder!“ Marie „erlebt“ zuerst die Schlacht des Nussknackers gegen den Mausekönig. Darauf erzählt der Pate Droßelmeier den beiden lauschenden Kindern Marie und Fritz die Vorgeschichte. Da erkennt Marie, dass der Nussknacker der verhexte Neffe des Paten ist. Und schlussendlich folgt Marie dem Nussknacker ins Puppenreich in der festen Überzeugung, der Verhexte werde wieder ein schöner junger Mann werden, den sie ehelichen könnte. So wird es tatsächlich werden. Die Mädchen und Jungen der Unterstufenbühne verstehen es, das Geschehen auf der Bühne liebevoll, detailgetreu und sehr ansprechend darzubieten. Man kann gespannt in die Zukunft blicken, wie sich diese tolle Truppe unter der Leitung von Eva Böhnlein und Birgit Knötig, die für die Artistik verantwortlich zeichnete, noch entwickeln wird. Da kann man sich auf weitere hervorragende Theaterabende freuen …

Bericht: W. Metzner, Fotos: St. Thienel