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Gymnasium Bamberg

Adriano

{tab Plakat}

k Plakat Unterstufe

{tab Programmheft}

Kommt bald...

{tab Bilder}

{tab Kritik}
Eine Leiche liegt in einer belebten Bar. Etliche Gäste sind zugegen. Niemand hat etwas Verdächtiges gehört oder gesehen. Doch der Mörder oder die Mörderin ist zugegen. Wer war’s?
Die Frage ungeklärt zu lassen kommt nicht in Frage, zu sehr strebt der Mensch nach Aufklärung, zu neugierig ist er und zu viel Spaß macht das Verdächtigen und das Mitraten, bis die Frage gelöst ist: Wer hat Adriano auf dem Gewissen? Wer hat ihn vergiftet?
Ein Unschuldslamm war dieser Adriano nicht, eher ein Playboy und ein Mafioso. Für den Boss war er sein bester Mann. Stets konnte er sich auf ihn verlassen, seine Aufträge führte er mit Präzision aus. Frederick Schwarzenberger lässt die Verzweiflung über den Verlust deutlich erkennen und gestaltet den zwielichtigen Boss durchaus sympathisch. Auch seine Assistentin (sehr distinguiert Elisa Rudat) kann bestätigen, dass Adriano für die Firma äußerst wichtig gewesen ist. Vielleicht verbindet sie ja auch mehr als berufliche Zusammenarbeit? Vorstellbar wäre es durchaus, denn warum sollte sie die einzige Frau auf der Bühne sein, mit der Adriano kein Verhältnis gehabt hat? Ein Romantiker war er jedenfalls gewesen, was die Künstlerin (schön verträumt Licinio Ferreiro Machado) bestätigt. Außerdem zogen ihn gutaussehende Damen an, wie man an seiner Beziehung zum Model erkennen kann. Dessen Starallüren werden von Hanna Wolf herrlich überspitzt dargestellt. Eine Beziehung unterhielt er auch einst mit der Staatsanwältin (professionell verkörpert von Laura Burek) nicht ohne daraus eigene Vorteile für seinen Prozess zu ziehen, sowie mit der Ärztin, die aufgrund ihres Berufs Zugang zu diversen eigentlichen verbotenen Substanzen besitzt. Ada Müller spielt die Ärztin mit feinem Minenspiel und sehr klarer Sprache, sodass im Zuschauer kein Zweifel an ihrer Souveränität aufkommt. Keine Liebesbeziehung zu Adriano hatte hingegen der Stammgast, der gerne mit Adriano Schach spielte und sich weniger gerne von ihm darin schlagen ließ. Aber reicht das für ein Motiv? Wohl eher weniger. Dennoch weiß dieser Stammgast (verschmitzt und sprachlich schön modulierend dargestellt von Conrad Morcinek) genau Bescheid und kennt die Verstrickungen Adrianos mit den diversen Damen genau, denn als Privatdetektiv ist es nun mal seine Aufgabe, den Durchblick zu haben. Daher weiß er auch davon, dass die beiden Damen hinter der Bar, die Chefin und ihre Schwester (sicher verkörpert von Emilia Stadlmayr und Leonie Lewin) ebenso ein Motiv wie die anderen Damen im Raum haben, denn auch hier brach Adriano Herzen.
Die Zuschauer sind gezwungen ihre Vermutungen anzustellen und tappen ebenso im Dunkel wie der ambitionierte Reporter (Anton Franz). Alle Hoffnungen liegen auf den Polizisten. Doch vergebens, denn diese schrulligen Kriminalbeamten (ein gutes Team: Maria Hespelein und Laura Postler) sind von dem Mordfall und der Vielzahl der Motive eindeutig überfordert. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Bardamen wohl am Ehesten die Möglichkeit hatten, dem Frauenheld die tödliche Dosis Zyankali unterzuschieben. Als der Boss diesen Zusammenhang begreift, zieht er die Waffe und es fällt ein Schuss im Dunkel.
Ein fein gesponnenes Kriminaldrama hat sich die Theatergruppe der Unterstufe mit ihrer Leiterin Eva Böhnlein ganz in der Manier Agatha Christies ausgedacht und auf die Bühne gebracht. Hut ab vor der Leistung der Erstellung und Bewältigung des Textes! Dass zuletzt das Ende doch recht überraschend anmutet, kann nach der präzisen Mordermittlung verziehen werden. Die Siebtklässler konnten, stimmungsvoll untermalt und beleuchtet von den Technikern Sebastian Losgar und Alwin Hellwich, unter Beweis stellen, welche Theatertalente in ihnen stecken. Man darf sich auf die nächsten Auftritte der Truppe freuen!

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