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Gymnasium Bamberg

In Rollen schlüpfen und das Lernen bereichern

Erneut konnten 27 Studienreferendarinnen und –referendare an der zweitägigen Fortbildung zum Szenischen Lernen teilnehmen, die seit vielen Jahren bereits am E.T.A. angeboten wird. Ziel dieses Lehrgangs ist es, den angehenden Lehrkräften Impulse zu geben, szenische Elemente als bereichernde Inhalte in den Unterricht einzubinden. Dabei geht es natürlich auch um Freude am Spielen, aber vor allem um die Vermittlung, Festigung und Übung von Lernstoff durch szenisches Spielen. Am 17. und 18.12. waren diesmal Teilnehmer/innen von Studienseminaren aus Bamberg, Bayreuth und Kronach dabei.

Nach der Begrüßung durch den Schulleiter, Markus Knebel, führte Ulrike Endres, Schulleiterin am CVG Kulmbach und Multiplikatorin für "Szenisches Lernen" in der regionalen und überregionalen Lehrerfortbildung die Teilnehmer/innen in Grundelemente des personalen Spiels und der Körpersignale durch praktische Übungen ein. Derartig aufgewärmt durfte ans Basteln gegangen werden, denn bei Tina Morcinek wurden Einsatzmöglichkeiten für optische und haptische Spielträger erprobt – es entstanden Puppen, Schattenformen und Requisiten, die im Unterricht schnell und unkompliziert zur szenischen Bereicherung einsetzbar sind.
Holger Landgraf präsentierte anschließend Grundbegriffe der Videoerstellung, indem er auch auf bereits durchgeführte unterrichtliche Videoprojekte hinwies.
Aktiv wurden alle bei der Erprobung der akustischen Ausdrucks- und Gestaltungsmöglichkeiten durch Frank Werner. Eine der Grundideen dieses Lehrgangs ist es nämlich, die Teilnehmer "selbst machen" zu lassen – was durchaus sehr unterhaltsam sein kann.
Derartig vorinformiert teilten sich die Referendar/innen schließlich in Facharbeitskreise auf, die am zweiten Tag ganztägig an der Umsetzung in bestimmten Projekten arbeiteten. Zu den bereits genannten Workshop-Leitern Tina Morcinek (Englisch/Sprachen) und Holger Landgraf (Video) kamen nun noch Ulrich Steckelberg (Geschichte) und Anja Kießling (Deutsch) hinzu. Die Ergebnisse der Gruppen wurden am Ende den anderen Kursteilnehmer/innen vorgestellt, wobei stets der Schwerpunkt auf der Umsetzbarkeit im Unterricht lag. So wurde ein Lehrbuchtext für eine 8. Englischklasse mittels Schattenspiel und Standbildern erlebbar gemacht, worauf ein Märchen für eine 5. Klasse Deutsch durch das Versetzen der Personen ins „Freeze“ zunächst inhaltlich strukturiert, dann durch ein Polizeiverhör mit Charakteren des Märchens szenisch ergänzt wurde. Für das Fach Geschichte wurde gezeigt, wie eine ganze Lerngruppe durch die szenische Umsetzung eines Bildes über die Konflikte während der Industrialisierung aktiviert werden kann, wodurch der Lerneffekt sicherlich erhöht wird. Und schließlich präsentierte die Videogruppe ein durchaus humorvolles Erklärvideo zu den Sicherheitsregeln beim naturwissenschaftlichen Arbeiten (einsetzbar z.B. in einer 7. Klasse).

Am Ende zogen alle Teilnehmer/innen ein positives Fazit und sie gehen nun hoffentlich mit neuen Ideen und einigen Anregungen an ihre Seminarschulen zurück.

Text: Martin Stübinger
Bilder: Tina Morcinek, Martin Stübinger