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Satire

 

Am 5. Mai beschäftigten sich viele Schüler im Rahmen der Schülermedientage mit der Frage, was Satire eigentlich alles darf und wo genau die Grenzen liegen.
Der Bayerische Rundfunk lud Eva Karl-Faltermayer, gelernte Journalistin und Kabarettistin, und Caro Matzko, Journalistin und Moderatorin, ein, um sich hierüber Klarheit zu verschaffen.
Satire ist eine Kunstform, deren Ziel es ist, andere Personen oder Vorgänge zu kritisieren, anzu-prangern und sich über diese lustig zu machen. Es ist aber letztlich auch eine Art, seine Meinung zu äußern. Demzufolge ist Satire geschützt von der Meinungs- und Kunstfreiheit, wobei das Persönlichkeitsrecht dem gegenübersteht. Also wo liegen nun die Grenzen der Satire?

Schon zu Beginn der Diskussion, die von Fabian Mader moderiert wird, wird schnell klar: Durch seinen Humor kann man nicht immer alle erreichen und es wird nie auf dieser Welt einen Witz geben, den jeder lustig findet.
Für Kabarettistinnen sind Shitstorms vorprogrammiert. Eva erzählt von Morddrohungen. Derartige Drohungen sind nicht gerechtfertigt und doch muss man bei dem Umgang mit der Satire aufpassen. Caro berichtet von einer alten Regel, die manifestiert, dass man nie nach unten treten sollte. Gemeint ist damit, dass man sich nie über Schwächere erhebt.
Hinzufügend muss man beachten, dass sich Humor im Laufe der Zeit enorm verändert. Während sexistische Frauenwitze vor 40 Jahren normal waren, würden diese heutzutage keine positive Aufmerksamkeit mehr bekommen. Zum Glück! Wo sich beide Frauen aber einig sind, ist, dass es durchaus legitim ist, Witze, die einen persönlich betreffen und der eigenen Lebenswelt entsprechen, an den "Humorpranger" zu hängen. Als Beispiel nimmt Caro Blondinenwitze, die kein Problem für sich darin sieht, diese zu machen, weil sie selbst blond ist. Doch bei Männern werden sie oft als kritisch wahrgenommen. Auch für die alleinerziehende Eva ist es selbstverständlich, sich gelegentlich über das Mutter-sein lustig zu machen.
Die Grundlage einer Satire ist nun mal oft die Verarbeitung persönlicher Erlebnisse. Denn sich mit Humor aufzuziehen und aufzubauen, hilft oft bestimmte Ereignisse und Misserfolge lockerer zu nehmen. Die Kabarettistin sieht das auch als Anstoß, weswegen sie schließlich auch Komikerin geworden ist. Neben dem Interesse zu schreiben war es ihre Selbstironie und der Humor ihrer Familie, wodurch sie auf ihren Job gekommen ist. Trotzdem ist es oft fördernd keinen spaltenden und zynischen Humor an die Tagesordnung zu legen, weil man auf diese Weise einfach zu viele Leute verärgern würde.
Zusammenfassend darf Satire fast alles. Die Grenze ist jedoch die Menschenwürde der angegriffenen Person, die bekannterweise gewahrt bleiben muss. Und lohnt es sich Witze auf Kosten anderer zu machen? Ist es das wert, andere, die sich sowieso deswegen schlecht fühlen, zu verletzen? Sensibilität ist das A und O und wenn das gegeben ist, kann man sehr gerne Menschen mit seinem Humor zum Lachen bringen.

Katharina Siegl, Q11