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Gymnasium Bamberg

Wahlkurs „Abenteuer Museum“

Erstes Treffen: Wer weiß, wann und wo …? (Rückschau und Planung)
In diesem Schuljahr startete der Wahlkurs „Abenteuer Museum“ im September mit einer Rückschau auf die letzten vier Jahre. Ein Bilderquiz in Form einer PowerPoint-Präsentation zeigte, welche Orte bisher besucht wurden. Sei es in Bamberg, Nürnberg, Würzburg, Kronach, Forchheim, Buttenheim, Erlangen, Coburg oder Lauf an der Pegnitz, in einem Museum, auf einer Burg, in einem Kloster oder einer ehemaligen Fabrik, immer gab es Interessantes zu sehen, Überraschendes zu hören und Praktisches oder Kreatives selbst zu tun.
Wo konnte man diese Elektromotoren bauen, die sogar immer noch funktionieren? Mit wem haben wir die Lederbeutel gebastelt? Wer weiß, wo wir diesen seltsamen Klumpen [Weihrauch] geschenkt bekommen haben? Woher stammt dieses Stückchen Holz [ein Kienspan]? Bei welchem Workshop entstand das „Schamanenbild“ mit selbst hergestellten Farben? Oder die Schattenspiel-Figur? Wo haben wir uns als „Seiler“ versucht? Auf welcher Burg war das noch einmal mit dem Anmalen der Zinnfiguren? Wo entstand die Muschelkette? Warum gibt es diese selbst vergoldeten Gipsfiguren gleich mehrfach? Und was …?
All diese Sachen wurden in die Hand genommen und eingehend betrachtet, um sie dann mit Hilfe der entsprechenden Infoflyer auf die verschiedenen Häuser und deren museumspädagogisches Angebot zu verteilen. Am Ende war klar: Einige „Klassiker“ sollen in diesem Schuljahr unbedingt wiederholt werden (z. B. das Übernachtungswochenende in Kronach mit Erkundung der Festung Rosenberg, Workshops und Besuch des Freilichttheaters), aber es gibt auch neue Programme, die wir unbedingt ausprobieren wollen (z. B. Schloss Cadolzburg).

Neues vom Wahlkurs „Abenteuer Museum“ – Teil 2
Zweites Treffen: „Gekrönt, gegrillt und gekreuzigt“ (Besuch im Diözesanmuseum Bamberg)
Der Weg vom E.T.A. in Richtung Dom führt gleich zu mehreren touristisch viel besuchten Museen in unserer Stadt. Im Oktober stand das Diözesanmuseum auf dem Programm, in dem gerade eine Sonderausstellung zum Turiner Grabtuch gezeigt wurde. Mit Hilfe eines „Museumskorbs“ voll von rätselhaften Gegenständen ging es erst in Kleingruppen, dann gemeinsam auf Spurensuche durch die geheimnisvollen Ausstellungsräume, wo es im Halbdunkeln aus vielen Vitrinen blitzte und funkelte. Wir „begegneten“ dem Kaiserpaar Heinrich und Kunigunde, vielen anderen Heiligen, Mönchen, Bischöfen und sogar einem Papst, Clemens II. oder Suidger von Bamberg („Wir sind auch Papst!“) – und bestaunten so manche wertvollen Gewänder und kostbare liturgische Gegenstände. Wie erkenne ich eigentlich, wen ein Bild oder eine Statue darstellt? An einem gezeichneten „Männchen“, das man mit verschiedenen Herrschaftszeichen (Insignien) und Attributen („Beigaben“) ausstatten konnte, wurde dies veranschaulicht. Am Ende war es dann leicht, das „Heiligenquiz“ zu lösen, das aus einem Memory, Rätselfragen und verschiedenen Gegenständen bestand, die zugeordnet werden mussten. Nicht gelöst wurde freilich die Frage der Sonderausstellung, an der auch Experten scheitern: „Wer ist der Mann auf dem Tuch?“

Neues vom Wahlkurs „Abenteuer Museum“ – Teil 3
Drittes Treffen: „Von Ausgrabungen, seltenen Funden und Steinzeitpfeilen“
Im November wagte sich die Truppe von „Museumsabenteurern“ schon an eine etwas längere Fahrt. Mit dem Zug und „bewaffnet“ mit einem Bündel Weidenruten ging es ins Stadtmuseum Erlangen, wo wir eine Zeitreise in die Steinzeit unternahmen. „Vorgeschichte im Erlanger Raum“, hieß die Aktion, bei der die Gruppe prähistorische Fundobjekte und Grabungsstätten der Region kennenlernte. Vorher aber wurde geklärt, was die Begriffe „Vorgeschichte“ und „Steinzeit“ überhaupt heißen, wobei sich die dreizehn Kinder und Jugendlichen überaus engagiert einbringen konnten. Verschiedene Materialien und Gegenstände wurden bestaunt und angefasst, ehe bei einer kurzen Führung durch die vorgeschichtliche Abteilung des Museums das Vorwissen der Gruppe erweitert und vertieft werden konnte. Highlight des Nachmittags war natürlich der „Praxisteil“, als wir unter sachkundiger Anleitung selbst mit Hilfe von Feuersteinklingen unsere „Stecken“ schälen, mit Spitzen und Federn versehen und so in Steinzeitpfeile verwandeln durften, um sie dann als „Trophäe“ oder „Souvenir“ mit nach Hause zu nehmen. Auch die Gewinnung von Pech wurde sehr anschaulich und vor allem auch geruchsintensiv demonstriert, allerdings mit dem „neuzeitlichen“ Hilfsmittel des Bunsenbrenners. Wie schon im letzten Jahr begeisterte das Team des Stadtmuseums Erlangen durch Freundlichkeit, fundiertes Sachwissen und ein sehr motivierendes, durchdachtes museumspädagogisches Programm, das auch individuellen Fragen und Bedürfnissen Rechnung trug und das Mitmachen in den Vordergrund stellte.

Weitere Planungen: „Adventliches“, „Technikland“ und „Druckwerkstatt“
Am Freitag, 15.12. fahren wir nach Forchheim, wo wir zunächst das Pfalzmuseum erkunden (Geschichtliches von der Steinzeit über das Mittelalter hin zu Trachten, Industrialisierung und Alltagskultur). Danach soll noch die im Foyer aufgebaute Eisenbahnausstellung bestaunt werden, ehe wir über das „Fuchsenkripperla“, eine riesige Krippenlandschaft mit zahlreichen mechanischen Bewegungsabläufen, über den Forchheimer Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus schlendern, das sich seit Ende November in einen riesigen Adventskalender verwandelt hat.
Extra für unsere kleine Gruppe öffnet am 19. Januar das Lernlabor "Technikland – staunen @ lernen“ im Museum Industriekultur in Nürnberg auch noch am Freitagnachmittag seine Pforten, um den Schülerinnen und Schülern durch erfahrungsorientierte Hands-on-Lerngelegenheiten spielerisch Interesse und Freunde an Naturwissenschaft und Technik zu vermitteln. Engagierte Studierende leiten uns dazu an, die Themenkomplexe Kraft und Konstruktion, Energie, Chemie, Licht und Farben sowie Computer und Robotik mit Hilfe von rund 30 Versuchen zu erkunden. Deutlich wird hier, dass „Museumspädagogik“ weit über das Fach Geschichte hinausgeht.
Ebenfalls fächerübergreifend oder besser fächerverbindend versteht sich der Besuch im Albrecht-Dürer-Haus in Nürnberg, wo „Mit Hohleisen, Walze und Falzbein“ das Drucken zu Dürers Zeiten vorgestellt wird. Im Praxisteil versuchen wir uns an Linolschnitten und starten damit eigene Druckversuche.
Wer noch als „Museumsabenteurer“ neu einsteigen möchte, sollte sich umgehend persönlich bei Frau Kestler melden. Nach einem „Probetermin“ im Januar und verbindlicher Anmeldung können noch einzelne Plätze für das zweite Halbjahr vergeben werden.

Bericht und Fotos: Angela Kestler