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„Kultur pur“ - ein Wochenende auf der Festung Rosenberg

Was haben ein Foto von Herrn Knebel, eine Rose aus Gips, eine Räuberbande und eine Vermessungslatte gemeinsam?
All das spielte an diesem Wochenende in Kronach eine wichtige Rolle, als der Wahlkurs „Abenteuer Museum“ seine letzte große Veranstaltung in diesem Schuljahr erleben durfte!

Wie schon so oft gab es Schienenersatzverkehr bis Lichtenfels, diesmal sogar einen eigenen Bus nur für unsere Gruppe. Die Zugfahrt war dann entsprechend kurz und am Bahnhof in Kronach wartete ein freundlicher privater „Gepäckservice“ in Form einer früheren Kollegin. Erleichtert trabte die Gruppe ihren Rucksäcken und Taschen hinterher hoch zur Festung Rosenberg. Nach einem gemeinsamen Picknick startete auch bereits das Programm.
Den Anfang setzte unser Schulleiter (in absentia), der mit Mitteln aus der Zeit Lucas Cranachs, Rötel und Kreide, aufs Papier gebannt wurde. So entstanden weitgehend naturgetreue Kopien der Fotovorlage, kreative Varianten wie ein Clown oder ein Pirat und die Modelle „Markus Einstein“, „Harry Knebel“ oder „Gaddafi“. „Fürstenmaler“ hieß die museumspädagogische Aktion, bei der zunächst der Maler und seine Zeit in der Fränkischen Galerie vorgestellt wurden, ehe es daran ging, eine bekannte Persönlichkeit nach Wahl selbst künstlerisch zu verewigen. „Gemalt“ im engeren Sinne wurde unser „Schulfürst“ zwar nicht, aber dafür sehr fantasievoll gezeichnet.
Nach dem Beziehen der Zimmer in der Festungsherberge und etwas Freizeit ging es erneut ins Museum, wo in der Aktion „Traumgold“ die Verwendung von Gold in der Kunst thematisiert und die Herstellung von Blattgold erklärt wurde. In kleinen Gruppen machten sich danach alle als „Golddetektive“ auf den Weg, um sich ein besonders eindrucksvolles Kunstwerk zur späteren Vorstellung im Plenum auszusuchen. Zurück in der Werkstatt wurden wir in die Geheimnisse des Vergoldens eingeführt und durften auch echtes Gold probieren (auf einem vergoldeten Marmorkuchen). Vor und nach dem leckeren Abendessen konnten die einen das Burggelände erkunden, andere sich auf den Zimmern erholen, wieder andere sich als „Räuber und Gendarm“ jagen.
Gespielt wurde am Abend auch noch auf der Bühne, und auch hier ging es um Räuber, die ihre Umgebung unsicher machten. „Das Wirtshaus im Spessart“ von Hauff wurde auf der Freilichtbühne lustig und voll von Anspielungen auf literarische Werke und aktuelle Ereignisse umgesetzt. Was für ein Glück, dass wir gleich in den ersten Reihen sitzen konnten! Professionelle Schauspielkunst und gekonnt „fränkelnde“ Statisten, stimmungsvolle Tanzchoreographien und klangvolle Gesangseinlagen, witzige Kommentare und schauerliche Erzählungen wurden in bunter Mischung dargeboten, sodass jeder auf seine Kosten kam. Natürlich ging es auf den Zimmern dann noch eine Weile ebenso abwechslungsreich und lautstark zu …
Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstücksbuffet machten wir uns am nächsten Morgen auf zu unserem letzten Programmpunkt, der Führung „Die Welt der Festungsbauingenieure“. Hier wurde es nach einer kleinen Einführung gleich wieder praktisch: Mit unterschiedlichen Messinstrumenten aus früheren Zeiten wurde durch Schülergruppen bestimmt, wie weit zwei Türme der Burg von unserem Standpunkt und voneinander entfernt lagen! Da keine feindlichen Angriffe zu befürchten waren, konnte das Ergebnis am Ende auch „vor Ort“ kontrolliert werden und tatsächlich – die jahrhundertealte Vermessungstechnik funktioniert auch heute noch! Und damit die Köpfe vor lauter Messen und Rechnen nicht heiß liefen, durften alle am Ende noch in die „Unterwelt“ steigen und die Kasematten und den „langen Gang“ erkunden. An dieser Stelle herzlichen Dank an das hochmotivierte und kompetente Führungsteam und an den fürsorglichen Herbergsvater, der uns in seiner ruppig-herzlichen Art pädagogisch erfahren zur Seite stand. Und ein ganz besonderes Dankeschön an Jason, den älteren Bruder einer Schülerin, der durch seine Unterstützung als männliche Begleitperson die ganze Veranstaltung überhaupt erst ermöglichte!
Spaß hat es auf alle Fälle gemacht, das Wochenende in der bunt gemischten Gruppe, das Spielen, Austoben, aber auch die vielen Einblicke in Kunst, Technik, Geschichte und Literatur, insbesondere dann, wenn sie durch handfeste Aktivitäten „begreifbar“ wurden.

Bericht und Fotos: Angela Kestler