ETA Logo 100  E.T.A. Hoffmann-Gymnasium Bamberg
ETA Logo 100 E.T.A. Hoffmann-
Gymnasium Bamberg

Mit Volldampf voraus!

Vom Wasserrad zur Plasmakugel, von der Vorführung zum Bau einer Dampfmaschine - am Freitag, 21. Oktober stürzten sich die Teilnehmer des Wahlkurses in ein neues Museumsabenteuer.

„Dampf machen“ musste die Gruppe bereits auf dem Fußmarsch zum Bahnhof, um den Zug nach Nürnberg und dann die S-Bahn nach Lauf zu erwischen. „Unter Spannung“ standen die meisten, als es an die Aufteilung der Gruppen ging, denn bei mittlerweile knapp 30 Teilnehmern werden in diesem Jahr bei jeder Veranstaltung jeweils zwei Programme gebucht.

Dampfkraft als neuartige Energieform zu Beginn des Industriezeitalters

Der „Dampfmaschinen-Workshop“, ein handlungsorientiertes Projekt, war besonders begehrt. Hier gab es nach einer kurzen Einführung in die Geschichte und Funktionsweise der Maschine eine Vorführung: Die große Tandem-Dampfmaschine der Firma Döring, gebaut 1902 und bis 1985 (!) noch im Einsatz, wurde in Gang gesetzt. Danach ging es gleich in die Praxis: Die Schüler bastelten in Kleingruppen selbst aus einem Modellbausatz eine Dampfmaschine. Trotz mancher Anfangsschwierigkeiten konnten die Teams nach geschicktem Schrauben, Drehen und Zusammenstecken, eine wahre Herausforderung an die Feinmotorik, den erforderlichen „Stresstest“ ihres Modells erfolgreich ablegen. Und am Ende schafften es wirklich alle, ihre Maschinen zu befeuern. Jetzt konnte man endlich „Dampf ablassen“ und sich nach getaner Arbeit am Erfolg freuen.

Naturwissenschaften, Physik und Technik „zum Anfassen“ im Museum

Neu im Programm war das interaktive Programm zum Thema Strom: „Auf der Suche nach der unsichtbaren Kraft“. Wurden im letzten Jahr noch unter dem Motto „Mit Spannung unter Strom“ einfache Batterien aus Zitronen und Kartoffeln gebastelt, ging es in diesem Jahr unter der Rubrik „Physik und Technik“ bereits um Namen wie Volta, Ampère oder Faraday. Mit Hilfe einer Reihe von Experimenten, die im Wechsel durchlaufen wurden, durften die Schülerinnen und Schüler die Wege der berühmten Forscher und Erfinder, die Strom nutzbar machen wollten, praktisch nachvollziehen. In dieser Gruppe wurden zunächst noch die mit Wasserkraft angetriebene Mühle sowie das Elektrizitätswerk besucht, ehe eine theoretische Einführung in das Thema „Strom“ erfolgte. Manche standen dabei regelrecht „unter Strom“, da sie es kaum erwarten konnten, endlich auch praktisch loszulegen - hörte man im Nachbarraum doch schon das aufgeregte Stimmengewirr beim Bau der Modelle. Aber das Warten lohnte sich: Auch diese Gruppe durfte selbst aktiv werden und kleine Elektromotoren bauen, die es am Ende sogar mit nach Hause gab. „Highlight“ war freilich wieder einmal die Plasmakugel, die nun vermutlich auf so manchem Wunschzettel für Weihnachten stehen wird.

Gut gestärkt in den Abend

Wie bei jedem Besuch in Lauf verging die Zeit viel zu knapp, obwohl das freundliche Museumsteam extra für uns noch fast eine Stunde länger geöffnet hatte. Und wir kommen bestimmt wieder (trotz der ungünstigen Zugverbindung), gibt es doch immer noch so viel zu entdecken: das „Blechbatscher“-Programm (auch als Flaschner oder Klempner bekannt), „Kochen wie zu Urgroßmutters Zeit“, „Filzen in der Hutwerkstatt“, die industriegeschichtliche Führung „Industrialisierung hautnah“ oder die interaktive Führung „Wirtschaftswunderjahre“, um nur einige zu nennen.
Nach getaner Arbeit war dann eine Stärkung dringend notwendig – die einen hatten noch ausreichend Brotzeit im Rucksack, die anderen bescherten der Laufer Geschäftswelt noch einen unerwarteten Umsatz kurz vor Ladenschluss (u. a. eine Bäckerei, eine Eisdiele, ein Döner-Imbiss und der Bahnhofskiosk). Derart gut versorgt war die Heimfahrt dann kein Problem, sodass die Eltern ihre immer noch energiegeladenen Kinder wohlbehalten um 19.46 Uhr am Bahnhof abholen konnten.

Und wie geht es weiter?

Die nächsten beiden Treffen im Wahlkurs finden voraussichtlich am 18. November (in Bamberg: Einführung in die jüdische Religion mit dem „Judaica-Koffer“, danach Stadtführung „Jüdisches Bamberg – Spuren und Brauchtum“) und am 25. November (in Coburg: Puppenmuseum mit den Programmen „Ladies & Gentlemen“ und „Mit Knigge zu Tisch“, danach Besuch der Eröffnung des Coburger Weihnachtsmarktes) statt.

 

 

 

Bericht und Fotos: Angela Kestler