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Gymnasium Bamberg

Besuch in der Hauptstadt

Der folgende Bericht wurde aus mehreren Berichten verschiedener Schuüler zusammengestellt:

 

Linoleumgeruch der DDR, Dunkelheit und Türspione - Besuch in der Gedenkstätte Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen
Bereits beim Betreten des Geländes erzeugten Gitter, Stacheldraht und kahle Gebäude eine bedrückende Stimmung. Einen groben Überblick verschaffte uns ein kurzer Film über die Geschichte der heutigen Gedenkstätte. Ein Zeitzeuge, der selbst mit 19 Jahren wegen Republikflucht inhaftiert war, führte uns durch die verschiedenen Teile des Gebäudes. Bestehend aus dem zum Gefängnis umgebauten, von der Außenwelt abgeschotteten Keller, der von den Häftlingen furchtvoll „U-Boot“ genannt wurde, beklemmenden Einzel- und Verhörzellen, sowie kahlen Gängen mit omnipräsenten Sicherheitsvorkehrungen.
Harte Holzpritschen weisen noch heute auf die damaligen, unmenschlichen Lebensverhältnisse der Menschen, die unter psychischer und physischer Folter litten, hin. Während der Führung wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die ehemalige Haftanstalt Kommunismus und Kontrolle unterlag, heute aber als ein Zeichen für Demokratie und Freiheit gilt.
Tobias Steinhäuser

 

 

Stadtrundfahrt
Angefangen hat unsere Stadtrundfahrt an unserer Jugendherberge, wir sind langsam am Hauptbahnhof vorbei in Richtung Regierungsviertel gefahren.
Unser humorvoller Stadtführer Harald hat uns viel über die Bedeutung der wichtigen Gebäude erklärt. Von dort ging unsere Führung weiter, am Holocaust-Denkmal vorbei, auf die „Straße des 17. Juli“. Von hier aus konnte man das Brandenburger Tor und die Siegessäule sehen. Weiter ging es über den Kurfürstendamm und dann Vollgas zur Berliner Mauer. Anschließend ging es durch Kreuzberg, am Kotti vorbei, den Spuren der Mauer folgend, zum Checkpoint Charlie. Auf dem Rückweg zur Jugendherberge haben wir die Straße „Unter den Linden“ passiert.
Theresa Schumm, Stefano Prell

 

 

Bundesrat
Am Dienstag waren wir dann im Bundesrat, indem wir ein Planspiel zum Gesetzgebungsverfahren gemacht haben.
Angeleitet von einem Politikwissenschaftler hat sich jeder einem Bundesland zugeordnet. Zudem traten 3 Schüler als Bundesregierung ein. Mit dem Thema, ob es im höheren Alter regelmäßige Fahrprüfungen geben sollte, begann dann der Gesetzgebungsprozess.
Daraufhin überlegten sich alle unter Berücksicksichtigung der Interessen und politischen Einstellungen ihres Bundesländer eine Position. Die Bundesregierung entwickelte einen ersten Gesetzesentwurf. Nachdem dieser vorgestellt worden war, Entwickelten die Bundesländer gemeinsam Änderungsanträge oder beschlossen, das Gesetz abzulehnen. Schließlich wurden alle Anträge vorgestellt und anschließend über diese abgestimmt.
Am Ende wurde uns noch der Plenarsaal gezeigt.
Samuel Berger, Arvid Lumma

 

 

Bundestag
Es ist übliches Programm bei einer Schulfahrt in die Hauptstadt, die Regierungsgebäude zu besuchen.
Schon früh im Morgengrauen brachen wir auf und liefen am Brandenburger Tor vorbei die breiten Straßen entlang. Am eindrucksvollen Reichstagsgebäude angekommen wurden wir vor dem Eintritt gründlich kontrolliert.
Auf den Zuschauertribünen des großen Plenarsaals bekamen wir um etwa 8 Uhr einen Vortrag über das wichtigste Organ unserer Demokratie, den Bundestag.
Anschließend beantwortete der Bundestagsabgeordneter Andreas Schwarz aus der SPD bis 11 Uhr unsere mitunter kritischen Fragen über das Handeln und Denken eines Politikers. Nicht unerwähnt bleiben sollen die scharfen Fragen unserer Schülersprecherin, die mit den Abgeordneten eine eindringliche Diskussion führte.
Schließlich konnten wir die zweitgrößte Glaskuppel der Welt besichtigen, welche das Dach des klassizistischen Reichstags krönt und eine beeindruckende Sicht über die Hauptstadt Berlin bietet.
Sungbin Yoon, Ismael Giraldo Velásquez

 

 

Hamburger Bahnhof
Die Schüler und Schülerinnen des Kunst-Additums besuchten am Nachmittag des 3. Tages den Hamburger Bahnhof, eine Nationalgalerie der Gegenwart. Hier wurde ihnen ein Workshop geboten, bei dem sie sich mit der Wirkung der verschiedenen Räume und den ausgestellten Kunstwerken auseinandersetzten. Im Anschuss konnten die Schüler und Schülerinnen in einem Atelier ihrer Kreativität freien Lauf lassen und ein Modell eines eigenen Ausstellungsraumes gestalten. Alle Teilnehmenden waren von diesem Programmpunkt begeistert.
Leonie Imhof

 

 

Philharmonie

Im Rahmen unserer Berlinfahrt wurde uns die Möglichkeit gegeben, eine Kulturveranstaltung zu besuchen. Wir entschieden uns, den Liedzyklus „Die Winterreise“ von Franz Schubert in der Philharmonie zu hören. Diese hat Schubert im Herbst 1827, ein Jahr vor seinem Tod, komponiert. Sie beschreibt den Weg eines Wanderers, der nach einer schmerzhaften Liebeserfahrung alleine hinaus in die Winternacht zieht. Schubert vertont die unterschiedlichsten Stimmungen und Erinnerungen dieses Menschen auf seinem passionsgleichen Weg, bis hin zur fast völligen Auflösung. David Frey (Klavier) und Peter Mattei (Bariton) machten die Winterreise zu einem atemberaubenden Erlebnis, was durch den tosenden Applaus bestätigt wurde.

Sophia Strauss, Paul Neubauer

 

Chamäleon

Wir sitzen im Zuschauercafe des Chamäleons, essen Knabbermix und betrachten erwartungsvollden roten Samtvorhang. Das Chamäleon Berlin ist eine Kreativ- und Spielstätte für zeitgenössischen Zirkus in den Hackeschen Höfen im Berliner Ortsteil Mitte. Wir haben keine konkreten Vorstellungen, wie die Kombination von zeitgenössischem Zirkus und Theater aussehen wird, und so lassen wir uns neugierig auf das Stück "Raven" ein. Die Performerinnen Anke van Engelshoven, Cristiana Casadio und Romy Seibt vom Zirkuskollektiv "still hungry" beeindrucken mit kunstvoller Akrobatik an Seil und Boden. Des Weiteren bringen sie durch Tanz eine schillernde Palette an Emotionen zum Ausdruck . "Raven" angelehnt an den deutschen Begriff der "Rabenmutter" malt ein Bild von Kraft und Verletzlichkeit, von Bewegung und Sprache. Die drei Artistinnen setzen sich mit den unterschiedlichen Herausforderungen ihrer eigenen Mutterschaft auseinander. Allzu schnell werden Mütter von der Gesellschaft verurteilt, wenn sie Karriere und beruflicher Passion einen zu hohen Stellenwert einräumen, so auch im Falle der drei Artistinnen. Ein facettenreiches Stück, das mit seinen lauten und leisen Tönen zum Schmunzeln, aber auch zum Nachdenken einlädt.

Katharina Dörfler, Luisa Wagner und Lena Jendrysik

 

Besuch im Musikinstrumenten Museum
Nach dem Aufteilen unserer Jahrgangsstufe in drei Gruppen, durften die Schüler, die ein Musikadditum belegen, das „Musikinstrumentenmuseum Berlin“ besichtigen. Als Einstieg zu einer äußerst anschaulichen Führung diente eine historische, spanische Drehorgel, welche, einmal kräftig angekurbelt, nicht nur ihre Tasteninstrumentimitation, sondern auch den Klang vier verschiedener Perkussionsinstrumente im Raum ergoss. Nur wenige Meter entfernt wurde uns, am Beispiel frühzeitlicher und exotischer Lauten und Holzblasinstrumenten, die geographische Ausbreitung und handwerkliche Weiterentwicklung der Instrumente bis in die Moderne aufgezeigt. Unsere schuleigene Flötistin Elisa Gunreben brachte die Unterschiede der historischen und und modernen Flöten hörbar zum Ausdruck und überzeugte selbst auf der komplizierten Wurstflöte. Auch andere Schüler durften sich praktisch an der Führung beteiligen und sich an den Instrumenten versuchen. Victor M. Reichert bot motiviert ein improvisiertes Natur-Trompetensignal dar, Laurenz Hamann entlockte der schwer zu haltenden Schoßgeige eine kreativ- intonierte Interpretation des Bach Präludiums in C-Dur, Christopher Schmitt spielte einhändig auf einem Portativ und Leve Petersen versorgte eine mittelalterliche, englische Orgel, durch das kräftige Betätigen eines Blasebalkes mit Luft. Getoppt wurde das Erlebnis durch eine Wurlitzer-Orgel aus dem frühen 20. Jahrhundert, die durch kreative Zusammenstellung von Instrumenten Klänge wie Kanarienvogelgesang, Autohupen und weitere Eindrücke herstellen konnte. Der Besuch fand sehr positiven Anklang.
Victor Reichert

 

 

Tipi am Kanzleramt
Nicht nur unsere Lehrkraft (Frau Günthner) sondern auch bunte Belichtung führten uns am Mittwoch Abend zu unserem Ziel: Das Berliner Theater TIPI AM KANZLERAMT. Die Stimmung unserer „Mädelsrunde“ stieg rasant an, sobald wir die mit rotem Teppich ausgelegte Eingangshalle im 20er-Jahre-Style betraten. Doch unsere Erwartungen wurden schnell übertroffen, nachdem wir mit den Worten „meine Kollegin bringt Sie zu Ihrem Tisch“ ins Zelt gebeten wurden. Hinter dem Eingang verbarg sich ein Saal mit weiß dekorierten Tischen, einem Kronleuchter in der Mitte und einigen Gästen, die sich bereits Wein von der Bar hatten liefern lassen und mit leiser Jazzmusik im Hintergrund plauderten. Von unseren Plätzen in der zweiten Reihe aus sah man auf die funkelnde Bühne, die mit einem Thron, einem Flügel und einigen Discokugeln ausgestattet war. Gespannt warteten wir nun auf DÉSIRÉE NICK und Jack Woodhead in "The Forbidden Material". Als die Show begann, sorgten die beiden bereits in den ersten Minuten beim Publikum für Gelächter und entführten uns in eine Welt voller Glitzer, Mode, Sarkasmus und Sexualität. Die von Woodhead auf dem Klavier begleiteten Lieder hatten gigantisches Ohrwurmpotential und jede Interaktion mit dem Publikum löste gute Laune aus. Man fühlte sich willkommen, denn die Kabarettistin pickte sich alltägliche Themen heraus, darunter zum Beispiel Situationen wie die gewöhnliche Rasur oder die Suche nach einem passenden Bikini, und baute auf diesen ihre Witze auf. Jack Woodhead wiederum sang Lieder über sein Dating-Leben als homosexueller Mann und erfreute uns alle mit seiner britischen Art. Die Bandbreite an Nähe zum Publikum nutzten die beiden zum puren Vergnügen in Form von Wortspielen und Sarkasmus und sorgten somit für einen gelungenen letzten Berliner Abend. Den Abschluss der Veranstaltung bildete das anschließende Meet and Greet in der Eingangshalle, bei dem wir Bilder mit DÉSIRÉE und Jack schießen durften und unsere Begeisterung sichtbar machen konnten. Das wir somit erst recht spät wieder an der Jugendherberge ankamen, schien nun keinen mehr besonders zu stören, denn jede Minute hatte sich gelohnt.
Karina Knapczyk

Dessau - Bauhaus
„Überall ausbrechender Erneuerungswille“. Hierbei handelt es sich um einen Leitspruch des Bauhauses, das wir als letzten Programmpunkt unserer Berlinfahrt in Dessau besucht haben.
Dort haben wir eine Führung durch das ehemalige, für damalige Zeiten hochmoderne Universitätsgebäude bekommen. Wir durften einen Blick in die Werkstatttrakte, die Kantine, den Veranstaltungsraum, ein Studentenwohnraum und das Direktorenzimmer werfen.
Unser Guide konnte uns in jedem Fall mit seiner Begeisterung für die Idee des Bauhauses, die ihren Ursprung bereits in den 1920er-Jahren fand, anstecken.
Im Anschluss ging es leider auch schon wieder weiter Richtung Bamberg und unsere Studienfahrt fand ein Ende.
Jule Prell