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Gymnasium Bamberg

Abenteuer Museum

Schon seit vielen Jahren gönnt sich der Wahlkurs „Abenteuer Museum“ zum Schuljahresabschluss ein Wochenende in Kronach. Dieses Mal konnten wir wegen des Umbau nicht in der Festungsherberge residieren, dafür aber mit der „Hammermühle“ eine sehr gut ausgestattete und komplett renovierte Jugendherberge kennenlernen, die freilich unten lag …

Das Programm in wenigen Worten:
Der Workshop „Atelier der Steinmetze“ führte in die Welt der mittelalterlichen Bauhütten ein, ermöglichte ein Ausprobieren der alten Techniken und regte zur kreativen Gestaltung eines eigenen Steinmetzzeichens an.
In der Ausstellung „Frankens Bollwerke“ konnte man sein Glück beim virtuellen Beschießen einer Mauer mit Kanonenkugeln probieren – und bei der Suche nach dem richtigen Ausgang …
Der Türmer Thomas zeigte uns so allerlei Interessantes in seiner Stadt (z. B. ein kleines Schweinchen an einer Hauswand, einen schlafenden Hund aus Stein), erzählte gruselige Geschichten über den Kirchhof, lud in seine Stube in luftiger Höhe ein und führte uns schließlich sogar in dunkle Kellerräume, in denen ein Skelett auf Trinkgeld wartete.
Höhepunkt war wieder - nach einem Abendessen in der „Bastion Marie“ - die Theateraufführung auf der Festung, dieses Mal die Komödie „Don Camillo und Peppone“, bei der sich zwei streit- und rauflustige Italiener aus den 50er Jahren, der eine Priester, der andere sozialistischer Bürgermeister, das Leben schwer machen, aber dennoch im Ernstfall fest zusammenhalten. Beim Fußballspiel zwischen Katholiken und Kommunisten ging es auf der Bühne hoch her, die Tore im realen Deutschlandspiel gegen Schweden bauten die Schauspieler geschickt kommentierend in die Handlung ein. Einfach köstlich herausgespielt wurde die Rolle des Jesus mit wallendem Haar, langem Gewand und mild-ironischem Lächeln, in den Filmen von früher nur eine Stimme aus dem Off, jetzt als reale Figur dargestellt, die auch einmal mit Sonnenbrille und Weizenbier im Hintergrund relaxen durfte. Nach einem heißen Kakao (es war gefühlt die kälteste Nacht seit Wochen, dazu leicht feucht) ging es im Schein der Taschenlampen durch die nächtliche Stadt – und da es noch nicht Mitternacht war, blieben die „Untoten“, vor denen uns Thomas gewarnt hatte, auch brav unter dem Kopfsteinpflaster und wetzten ihre Fingernägel nicht an den Kirchenmauern … In der Jugendherberge klang der Abend recht lebendig und lustig in den einzelnen Zimmern aus – wie gut, dass wir einen eigenen Gang für uns alleine hatten!
Am Sonntag stiegen wir nach einem leckeren Frühstücksbüfett noch einmal hoch zur Festung Rosenberg. Dort führte der Rundgang „Küche, Duft und Heimlichkeit“ in die Lebensumstände zur Zeit der Bamberger Fürstbischöfe ein und nahm dabei das Kochen, Baden wie auch das dringende Geschäft im „heimlichen Gemach“ etwas genauer unter die Lupe. 194 Stufen ging es dann im Kerzenschein hinab in die „Unterwelt“, an (für manche Mädchen) bedrohlichen Spinnen vorbei, durch verwinkelte Gänge und mitten durch einen Brunnen hindurch, ehe wir wieder nach oben ans Sonnenlicht klettern durften.
Gestärkt durch Imbiss und Eis in der Innenstadt machte sich die bunte gemischte Gruppe aus Fünft- bis Neuntklässlern, die in allen längeren Pausen gemeinsam beim Schwarz-Weiß-Spielen das Burggelände unsicher gemacht hatten, auf den Weg zum Bahnhof in Richtung Heimat. Fortsetzung folgt im nächsten Jahr …

Bericht und Fotos: Angela Kestler