ETA Logo 100  E.T.A. Hoffmann-Gymnasium Bamberg
ETA Logo 100 E.T.A. Hoffmann-
Gymnasium Bamberg

Miteinander geht’s (meistens) besser

Das Ziel war schon lange im Vorfeld klar definiert und den nicht ganz zu Unrecht skeptischen Schülerinnen und Schülern bekannt: ein Vier-Gänge-Menü, das von jeder Klasse an einem anderen Wochentag pünktlich um 12:00 Uhr an einer festlich gedeckten Tafel im „Haus MITEINANDER“ (Joseph-Stiftung der Caritas) in Gaustadt zu servieren ist. Zudem würden einige Senioren aus dem Haus mit einer Tischrede zu begrüßen und höflich zu bewirten sein. So weit, so gut, nur wie sollte das funktionieren – und dann auch noch jedem schmecken?
Nach dem freundlichen Empfang durch die unser „Koch-Event“ organisierende und betreuende Erlebnispädagogin Susanne Stadler, die bereits eine breite Auswahl an vegetarischen Lebensmitteln vorbereitet hatte, stellte sie der jeweiligen Klasse die Räumlichkeiten und das Konzept der Anlage, des „Wohnens in allen Lebensphasen“ vor. (Dazu befindet sich am Ende des Berichts auch ein Link zu einem kurzen Video über das Wohnprojekt.)
Blieb also immer noch die Frage, wie die Schülerinnen und Schüler – davon einzelne wohl noch ohne grundlegende Kocherfahrung – dies in Eigenregie meistern sollten. Dass diese Aufgabe nicht nur Organisationsgeschick, Teamfähigkeit, Kreativität und Kompromissbereitschaft erfordert, war den Schülerinnen und Schülern im Grunde von Anfang an bewusst. Dass auch ein gewisser Orientierungssinn, Rücksicht und Umsicht nötig sein würden ebenso, zumal sich beispielsweise alle 28 Schülerinnen und Schüler der 9c die Küche samt Ofen, Herd, Spüle, Küchen-Utensilien und Zutaten teilen mussten.
Auf diese Rahmenbedingungen bereitete Frau Stadler die Anwesenden bestens vor und nach einem „Eisbrecher-Spiel“ waren die bunt gemischten Gruppen schneller als gedacht eingeteilt. Ebenso machte sie im Dialog mit den Schülerinnen und Schülern überzeugend und anschaulich deutlich, dass Stärken und Schwächen, individuelle Fähigkeiten und Defizite sowie der konstruktive Umgang damit, positive Kommunikation und angemessenes Feedback sowie Teamarbeit nicht nur die Basis für die bevorstehende gemeinsame Aufgabe sind.
Wie nun die Schülerinnen und Schüler nach dem ersten Begutachten der zur Verfügung stehenden – und mitunter unbekannten – Lebensmittel, der Kücheneinrichtung und Kochbücher zusehends Betriebsamkeit, Tempo, Ideenreichtum und Selbstständigkeit entwickelten, ließ den Beobachter im Grunde nur staunen. Es wurde geschält, geschnitten, gekocht, gewürzt, gebacken und hin und wieder auch geschickt improvisiert – das Beste daraus gemacht. Selbst verletzt wurde dabei niemand … ;-)
Angerichtet wurde vorbildlich, die Tafel war stets ansprechend und originell dekoriert und serviert wurde jedes Mal tatsächlich fast pünktlich um 12:00 – eine logistische Meisterleistung! Der folgte die offizielle Begrüßung der eingeladenen Senioren durch die gastgebenden Schülerinnen und Schüler und mit jedem Gang gab es eine eigene kurze Rede der jeweiligen servierenden Gruppe. Die kulinarischen Ergebnisse waren ausnahmslos gelungene und schmackhafte Kreationen, von denen der Gast sich oft gerne noch einen Nachschlag gewünscht hätte.
Getoppt wurde das ohnehin gelungene Festmahl im Anschluss dann fast noch durch das flotte und sehr gründliche „Klar-Schiff-Machen“, das Abräumen, Spülen und Aufräumen, das wiederum staunen ließ, zumal ausnahmslos alle tatkräftig und gut gelaunt Hand anlegten.
Abschließend ließen wir den Tag, die Erfahrungen in den Teams jeweils Revue passieren, und es erfolgte in den Gruppen und im Plenum vor dem Hintergrund der Tipps von Frau Stadler eine intensive, auch (selbst-)kritische, humorvolle und vor allem konstruktive Feedback-Runde.
An dieser Stelle nochmals ein herzliches Dankeschön an die beteiligten und organisierenden Lehrkräfte der Fachschaften Religion bzw. Ethik (Hr. Müller, Hr. Landgraf, Fr. Lechner, Fr. Tinz, Hr. Rothmann, Fr. Zellmann), an Frau Stadler, das „Haus MITEINANDER“ und insbesondere den Schülerinnen und Schülern der 9. Klassen ein großes Kompliment für ihre Offenheit, ihren Teamgeist und die äußerst gelungen Menüs.

Das Haus MITEINANDER, eine Anlage für ein „Wohnen in allen Lebensphasen" (WAL) des kirchlichen Wohnungsunternehmens Joseph-Stiftung im Bamberger Stadtteil Gaustadt erhielt 2013 die Auszeichnung BArrierefrei.
https://www.youtube.com/watch?v=qjJQt9GXxbA&feature=youtu.be

 

Bericht & Fotos: H. Landgraf