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Gymnasium Bamberg

Jüdisches Leben in Bamberg

Am Donnerstag, den 10.01. begaben wir uns, die 9 c,  zusammen mit unserer Lehrerin Frau Lechner und der Führerin Mariya Zoryk auf eine Spurensuche durch die Geschichte der jüdischen Bürger Bambergs.

Nicht auf die Suche nach spektakulären Orten machten wir uns, sondern auf die Suche nach - oft kaum sichtbaren- Spuren aus der leidvollen Geschichte der Juden hier in Bamberg. Wir begannen unsere Führung durch Bamberg am Pfahlplätzchen, wo sich das erste Judenviertel der Stadt befand. Die erste Synagoge Bambergs ist hier noch zu sehen. Trotz des kalten Wetters machten wir uns auf den Weg zu unserer nächsten Station. Den Dom. Unsere Führerin zeigte uns am Seiteneingang der Kirche die beiden Figuren Ecclesia und Synagoga und erläuterte, was deren Bedeutung ist. An diesen kann man heute noch die damalige Wert- bzw. Geringschätzung  von Christentum und Judentumerkennen. Danach waren wir in der Langen Straße, wo sich das zweite Judenviertel befand. Von hier aus gingen wir weiter zu den Theatergassen, wo sich heute noch eine Gedenktafel befindet, die an eine ehemalige Synagoge erinnert. Dann ging es weiter zur Villa Dessauer, in der sich mittlerweile die Stadtgalerie befindet. Früher gehörte sie dem jüdischen Hopfenhändler Carl Emanuel Dessauer. Einige Zeit nach seinem Tod wurde diese von den Nazis beschlagnahmt. Auf dem etwas weiteren Weg zu unserer letzten Station stießen wir auf einige Stolpersteine, die an jüdische Opfer des Nationalsozialismus erinnern sollen. Am Synagogenplatz angekommen, konnten wir das Bild einer ehemaligen Synagoge betrachten, die in der Reichspogromnacht zerstört wurde. Hier erfuhren wir von der tragischen Geschichte des Willy Lessing, der,  um die Tora-Rollen aus dem bereits in Flammen stehenden Gebäude zu retten, von den Brandstiftern verprügelt wurde und später an den Folgen seiner Verletzungen starb. Dort beendete unsere Führerin unsere Spurensuche. Auf diese Weise erfuhren wir ein großes Stück mehr über das Judentum, was uns sicher auch helfen wird, andere Religionen zu verstehen.
Miriam, Julia, Agnes, Ronja, Johanna und Rosalie (Klasse 9 c)

Fotos: W. Lechner