Eine Matinée der besonderen Art wurde am 29.10.2015 am E.T.A. Hoffmann-Gymnasium dargeboten.

Das Trio Axis aus Bremen begeisterte die Schülerinnen und Schüler der Q11-Musikkurse mit ihrem Programm KlassenKlänge „Anfang und Ende".
Das Klaviertrio Nr. 1 c-Moll, das Dimitri Schostakowitsch zu Beginn seiner Karriere mit nur 17 Jahren komponierte, zeugt trotz eines melancholischen Charakters von jugendlicher Kraft. In nur einem Satz erklingen einprägsame musikalische Motive, mitunter auch mit romantischen Zügen.
Ausführlich und detailliert leiteten die Cellistin Ann-Kathrin Eisold und der aus Italien stammende Violinist Gabriele Mele mit Erläuterungen zu Zeitumständen und zur Biographie des russischen Komponisten zum zweiten Stück des musikalischen Vormittags über. Zwar wurde das Klaviertrio Nr. 2 e-moll vom stalinistischen System begeistert aufgenommen, aber bei genauerem Hinhören lässt sich ein Zusammenspiel jüdischer Motive, Melodien alla zingarese und Elementen mahlerscher Musik erkennen, das Schostakowitschs Distanz zum sowjetischen Staatsapparat mit den Mitteln der Ironie und der Anspielung zum Ausdruck bringt. Am Klavier stellte Lydia Hammerbacher einige dieser immer wiederkehrenden Motive vor. Vor allem das Trauerthema zu Beginn des Klaviertrios verweist auf den Anlass des Stückes: den Tod des Musikkritikers und guten Freundes Iwan Sollertinski im Jahr 1944. Doch nicht nur die Klage über den plötzlichen Tod des engen Vertrauten, sondern auch die Leiden und Schmerzen des zweiten Weltkrieges sind in diesem Werk verarbeitet.

Die jungen Musiker schafften es mithilfe ihrer informativen Werkeinführungen und ihrem brillanten und ausdrucksstarken Spiel die unvergleichliche Gefühlstiefe russischer Musik im Klassenzimmer erklingen zu lassen.
Ein wahrer ästhetischer Genuss, der dank der finanziellen Unterstützung des Kultur- und Schulservices Bamberg und der Musikfachschaft ermöglicht wurde!