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Gymnasium Bamberg

Frühlingskonzert 2024

Frühlingskonzert wurde zu einem „außergewöhnlichen Abend“

So urteilte unser stellvertretender Schulleiter Dr. Jürgen Schlauch über das diesjährige Frühlingskonzert der Oberstufe. Von diesem Abend konnten sich alle anwesenden Gäste in einer übervollen Turnhalle überzeugen.
Die schwungvolle Einstimmung lieferte das Saxofonensemble (Leitung Roland Berthold) mit einem rhythmisch fein abgestimmten Medley aus Melodien von George M. Cohan.
Den ersten „außergewöhnlichen“ Akzent setzte das Streichquartett (Leitung Ruth Ellner) durch die Uraufführung eines Satzes aus dem Streichquartett von Sinan Graf, der in wenigen Tagen seine Abiturprüfung ablegen wird. Der junge Komponist offerierte hierbei eine Reihe von stilsicher getroffenen Elementen aus der Historie der „Streichquartett-Bausteine“.
Den ersten Satz seiner Violinsonate op.105 wollte Robert Schumann „mit leidenschaftlichem Ausdruck“ interpretiert wissen. Dieser Spielanweisung kam Veronika Kuen (11b) in technisch versierter Weise mit großem geigerischen Gestus nur zu gut nach. Unter der einfühlsamen Klavierbegleitung von Andrea Paletta gelang eine mitreißende Interpretation.
Mit der einerseits nötigen Ruhe und der andererseits notwendigen virtuosen Spieltechnik präsentierte Weiyi Yang (10c) einen langsamen (Sarabande) und einen schnellen (Allemande) Satz aus der Cellosuite Nr. 3 von J.S.Bach.
Dass das Streichquartett auch das Repertoire eine „Großen“ drauf hat, bewies das Ensemble mit dem ersten Satz aus dem berühmten Quartett „Der Tod und das Mädchen“ von F.Schubert. Mit routiniertem Zusammenspiel gelang ihnen eine spannungsgeladene Aufführung des anspruchsvollen Satzes dieser edlen Kammermusikgattung.
Den vokalen Part dieses Abends übernahm nun der Oberstufenchor (Leitung und Klavierbegleitung Rainer Seubold) zunächst mit einem schwungvoll-tänzerischen „Come to me“ von A.R.Petker. G.M.Sumner, besser bekannt als Sting, lieferte die Musik für das folgende, sehr einfühlsam vorgetragene „Fields of gold“. Um schöneres Wetter als an diesem Tag bat der Chor mit seinem abschließend rhythmisch und stimmlich motivierend vorgetragenen „Good Day Sunshine“ von den Beatles.
Nach der Pause hatte sich das üppig besetzte Blasorchester (Leitung Frank Werner) positioniert um mit festlichen Klängen den zweiten Teil des Abends zu beginnen. Mit ruhigen Melodiebögen der einzelnen Register, choralartigen Passagen und Abschnitten mit schmissigen Rhythmen präsentierte das Orchester mit „Town of seven Hills“ von J.de Haan ein breites Spektrum symphonischer Blasmusik.
Bereits zum zweiten Mal waren in dieser Woche Gäste aus unserer Partnerschule in Bergamo zu Besuch in Bamberg. Mit einem kleinen, aber feinen Instrumentalensemble (Leitung Giacomo D´Amelio) zeigten die italienischen Schülerinnen und Schüler mit zwei Medleys aus „Phantom der Oper“ und Disney-Melodien ihr musikalisches Können.
Dass ein musisches Gymnasium nicht nur Musik kann, sondern sich auch in puncto „Technik“ behaupten kann, zeigte bei den folgenden beiden Stücken die Gruppe unserer „Veranstaltungstechnik“. Sehr einfallsreich installierten sie eine Leinwand sowie eine Kamera an der Decke der Turnhalle. Der Grund dafür: man sollte dem nun agierenden Schlagzeugensemble (Leitung Johannes Klehr) auf die Finger, bzw. auf die Sticks schauen können. Und das hat sich gelohnt; so konnte man mithilfe der „Drohnenkamera“ nachvollziehen, welche technische Perfektion die drei Akteure bei dem hochvirtuosen Stück „Trio per uno“ von N.Zivkovic hier an den Tag legten. Dieser mitreißende Beitrag wurde so zu einem fulminanten „Tanz an der großen Trommel“ mit einer Mischung aus archaischen Trommelklängen und hochvirtuosen Rhythmuskaskaden.
Die Leinwand wurde auch zum Mittelpunkt im abschließenden Programmpunkt dieses „außergewöhnlichen“ Abends. Das Oberstufenorchester (Leitung Ruth Ellner) erfüllte seiner Leiterin mit der Realisierung dieses Stückes einen lange gehegten Herzenswusch: Livemusik mit Orchester zu einem Originalfilm aus dem Jahre 1908. C.Saint-Saens hat mit „L´Assassinat du Duc de Guise“ die nachweislich erste originäre Filmmusik komponiert. In symphonischer Besetzung mit Klavier folgten die Musikerinnen und Musiker ihrer Leiterin bei allen dirigentischen Gesten auf das Genaueste; so musste die Musik ja passgenau auf den laufenden Film abgestimmt werden.
Mit lange anhaltendem Beifall bedankte sich das Publikum bei allen Akteuren dieses, in der Tat, „außergewöhnlichen Abends“.

RS

Fotos: Sungbin Yoon (Q12) und Norbert Köhler