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Gymnasium Bamberg

"Rhapsody & Co"

Ein Konzert der Extraklasse boten verschiedene Ensembles und Einzelschüler unter dem Motto "Rhapsody & Co" in der Unteren Turnhalle. Unter der Leitung von Herrn Klehr und Frau Ellner hatten Schüler/innen und Lehrkräfte seit Juli an einem außergewöhnlichen Programm in außergewöhnlicher Besetzung gearbeitet. "Rhapsody & Co" vereinte moderne anspruchsvolle Musik aus dem 20. Jahrhundert in einer beeindruckenden Weise. Unterstützt wurde die Musik dabei kongenial von dem Technik-Team des E.T.A. (Alwin Hellwich, Sebastian Losgar, Jonathan Wiegandt, Noah Kießling), die die doch etwas profane Turnhalle mit der nötigen Lichtstimmung illuminierten und dem Abend farbigen Glanz verliehen.

Begonnen wurde mit dem Percussionensemble, das das Publikum mit "Star Wars"-Melodien mitriss, die in perfektem Zusammenspiel, bestechender Dynamik und mitreißendem Rhythmus dargebracht wurden. Paul Ernst am Klavier konnte die Zuhörer mit Gershwins "Three Preludes for Piano" begeistern, denn sein Spiel beeindruckte durch eine tiefe Emotionalität ebenso wie durch klare Präzision. Danach folgte ein schwerer Brocken: Alexander Mossolows "In der Eisengießerei" aus den 20er Jahren ist sicherlich kein Stück, das leicht ins Ohr geht, gehörte doch der ansonsten leider recht unbekannt gebliebene Komponist zur musikalischen Avantgarde Russlands. Das Stück, das mit einem Symphonieorchester eine Fabrik nachbildet, führt die Zuhörer vielmehr zwischen wummernde Hämmer in den Pauken, lärmende Maschinen im Blech, kreischende Zahnräder im Holz oder hochfrequente Sägen bei den Streichern. Hochkonzentriert, mit viel Wucht und dennoch der gebotenen Dynamik gelang es dem Orchester unter Ruth Ellner, nicht nur ein klingendes Bild dieser Fabrik, sondern ein einzigartiges musikalisches Erlebnis zu schaffen.

Schließlich das titelgebende Stück des Abends: Die "Rhapsody in Blue" von George Gershwin. Eigentlich war es im Frühjahr Christopher Schmidts Idee gewesen, dieses Stück aufzuführen - und daraus wurde im Oktober ein ganzer Konzertabend. Christopher war natürlich auch der Solist, der mit seinem virtuosen Klavierspiel, seinem Einfühlungsvermögen und seiner Brillianz die Zuhörer von den Stühlen riss. Dabei wurde er von dem großen Orchester unter der Leitung von Johannes Klehr mehr als unterstützt - gemeinsam entführten die Musiker/innen das Publikum in das New York der 20er Jahre: Da swingte es im einen Eck, im anderen setzte hektische Betriebsamkeit ein, ein Boogie war in Ansätzen ebenso zu hören wie eine schwelgerische Melodie im dunklen Rot - ein wahrer Reigen - eine Rhapsodie - einer musikalischen Großstadt. Das Orchester lief zu Hochform auf, man merkte den Musiker/innen die Begeisterung für dieses Stück an, was mit einem nicht enden wollenden Applaus belohnt wurde. Eine mehr als verdiente Belohnung für Wochen intensiver Probenarbeit.

Am nächsten Tag wurde das Programm noch einmal Schüler/innen der Kulturschule Heidelsteigschule, der Domschule und Kindern des Kindergartens St. Elisabeth präsentiert. Auch hier war die Begeisterung ebenso groß wie am Konzertabend, und das E.T.A. stellte wieder einmal unter Beweis, zu welchen Höchstleistungen ein Musisches Gymnasium alle Beteiligten verleiten kann.

Text: Martin Stübinger

Fotos: Rainer Seubold