Vom Bauhaus zum Baumhaus – Eine Architekturgeschichte am Baum.

Die Architektur des 19.Jahrhunderts lebte wesentlich von historischen Rückgriffen. Ob das Weiße Haus in den USA oder der deutsche Reichstag, kein repräsentatives Gebäude kam ohne Tympanon und grie-chische Säulen aus. Mit den Ingenieursbauten kamen neue technische Möglichkeiten und der Jugendstil opponierte intellektuell und ästhetisch gegen den Historismus. Erst das „Bauhaus“ entwickelte massen-taugliche Visionen eines neuen, dekorfreien Bauens. Am Bauhaus mussten sich alle folgenden Architek-tengenerationen abarbeiten. Manche griffen die Gedanken begeistert auf, manche entwickelten sie weiter. Andere kritisierten die Folgen des „Form Follows Function“ und kreierten konträre Konzepte – so in der sog. Postmoderne oder im Dekonstruktivismus.
Der Kunstkurs Q12 hat sich im ersten Kurshalbjahr „Gebauter Raum“ intensiv mit den Architekturströ-mungen auseinandergesetzt und in Anlehnung an diese eigene Häuser gebaut, wenngleich mit einem kleinen Augenzwinkern! Denn die Adressaten sind die Vögel unseres Schulgeländes. Entstanden sind sowohl Nist- als auch Futterhäuser in ungewöhnlichem Design. Das fachübergreifende Projekt wurde begleitet durch sachkundige Informationen des Biologie-Kollegen Dr. Bail, der wertvolle Hinweise über das „Nutzerverhalten“ beisteuerte. Im Gelände installiert und übergeben wurden die Häuser nun vor Ostern, sinnigerweise im Kommunikationssemester, in einer kleinen Feier in Form eines dadaistischen Simultangesangs – passend zum Titel dieser „Freiluftausstellung“: Alle Vöglein sind schon da da! Auch unser Schulleiter Herr Knebel, nahm erfreulicherweise an der Feier und der anschließenden Präsentation der Häuser teil. Es bleibt spannend, wie die gefiederten Freunde das Angebot annehmen!
Die Arbeiten sind Teil der großen Abschlussausstellung aller Kunstkurse, die nach den Osterferien eröffnet wird.

Bericht und Fotos: B. Schaible