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Gymnasium Bamberg

Kopierwerkstatt Additum

Mit dem Vorgang des Kopierens wird meist unkreatives, minderwertiges oder gar kriminelles Tun assoziiert. Wer denkt nicht sofort an Billig- bzw. Raubkopien aus Fernost oder den jüngsten Betrugsskandal in der Kunstwelt um den „Meisterfälscher" Beltracci, der Werke im Stil alter und moderner Meister kreierte und Museen wie auch „Experten" an der Nase herumführte.
Dabei hat das Kopieren in der Geschichte der Kunst eine lange und durchaus ehrenwerte Tradition,
diente es doch dem Erwerb technischer Fähigkeiten oder war Ausdruck der Verehrung großer Vorbilder. Der Münchner Maler Anton Marxmüller (1898-1984) prägte den legendären Satz: „Kopieren heißt Kapieren". Ob Dürer, Van Gogh oder Picasso, die Liste der berühmten Namen, die sich ernsthaft mit dem Kopieren beschäftigten, lässt sich bis in die Gegenwart fortsetzen. Sogar eine ganze Kunstrichtung, die sog. „Appropriation Art", hatte ihren Durchbruch in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Der Additumskurs Q11 widmete sich in wochenlanger Arbeit intensiv dem Studium eines Vorbilds.
Ein Porträt des berühmten englischen Malers Lucian Freud diente als Vorlage, um in die Technik der nicht einfach zu handhabenden Ölmalerei einzudringen. Dabei entstanden in der Konzentration auf die Gesichtsfläche, kleinformatige, malerisch konzentrierte Porträts der gleichen Person, wobei die Resultate dennoch durch den individuellen Wahrnehmungs- und Umsetzungsprozess in reizvoller Weise differieren.
(Bericht und Fotos: B. Schaible)