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Gymnasium Bamberg

Retrospektive Leonard Frey

Ein anerkennendes Lächeln und Schulterklopfen, dann ein paar gekonnte Striche von seiner Hand und schon hingen meinem frisch gemalten, am Ufer gestrandeten Robinson Crusoe die nassen Haare in Strähnen herab. Das war meine erste Begegnung mit meinem damaligen Kunstlehrer Leonhard Frey (1921-2000) in der 5. Klasse des E.T.A., nachdem wir die von ihm theatralisch vorgelesene Geschichte in Bilder umgesetzt hatten. Später dann, im Leistungskurs Kunst, schrieb er mir über ein Aquarell die Kor-rektur „Auch der Schatten ist Farbe! Statt Schwarz besser Violett oder Paynesgrau verwenden.“ Diese von den Impressionisten übernommene Erkenntnis prägte sein eignes Schaffen in besonderer Weise. Seine mit sicherer Hand ausgeführten Aquarelle von – nicht nur – fränkischen Landschaften, Dörfern und Bamberger Stadtansichten thematisieren sensibel die Lichtstimmungen und dadurch hervorgerufe-nen Farbveränderungen. Nach seiner Dienstzeit als Kunsterzieher im Jahr 1978 konnte man ihn noch lange in Bamberg und Umgebung sitzen und „en plein air“ arbeiten sehen. Der Vierkirchenblick, ein von ihm häufig gemaltes und gezeichnetes Motiv, ziert eine der Jahrestassen unserer Schule. Anlässlich sei-nes Todes schrieb ich seinerzeit im Jahresbericht 2000/2001: „Es ist schön, dass ihm noch zwei Jahr-zehnte blieben, in denen er sich mit großer Intensität seiner geliebten Aquarellmalerei widmen und ein Werk schaffen konnte, das ihn überdauert.“
Jetzt sind seine Arbeiten anlässlich seines 100. Geburtstags im Bergfried der Giechburg in einer umfas-senden Retrospektive zu sehen, in der es auch überraschende Entdeckungen zu machen gibt, wie etwa die undatierte „Expressionistische Stadtansicht“.
Die Ausstellung ist vom 10. Juli bis 1. August, jeweils Sa. Und So., von 10.00 -17.00 Uhr zu besichtigen.

Text/Fotos: B. Schaible, Abb. mit freundlicher Genehmigung der Erben von L. Frey