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Gymnasium Bamberg

Geschichte

Das Fach Geschichte am E.T.A.

„Der Schlüssel der Geschichte
ist nicht in der Geschichte,
er ist im Menschen.“
(Théodore Simon Jouffroy, 1796-1842)

Das Fach Geschichte schleppt für viele die Last der Jahreszahlen und die Fülle an Ereignissen mit sich herum, die man sich doch nicht alle merken kann.
Wer einen solchen Geschichtsunterricht sucht, wird ihn am E.T.A. (hoffentlich) nicht finden. Geschichte ist weit mehr als ein Auswendiglernen und Abfragen von Fakten!

Im Mittelpunkt steht die Frage, wie es Menschen zu früheren Zeiten gelungen ist - und bis heute immer wieder gelingt -, ihr Leben in Gemeinschaft zu organisieren, den Alltag zu bewältigen, auf Herausforderungen und Krisen jeglicher Art flexibel (oder auch nach festen Mustern) zu reagieren und sich und ihre Welt besser zu verstehen. So betrachtet ist Geschichte eine Art Hilfe zum Begreifen dessen, was um einen und einer herum vor sich geht, egal ob in der Nähe oder in der Ferne, und zur Herausbildung der eigenen Identität.

Freilich erschließt sich in der Geschichte nicht alles auf den ersten Blick. Es gilt tiefer zu blicken, nach Ursachen, Gründen und Folgen von Entwicklungen zu fragen, Beziehungen herzustellen, auch über Grenzen und Epochen hinweg. Ziel all dieser Bemühungen ist es, die Gegenwart und die Zukunft vor dem Hintergrund eines historisch reflektierten Bewusstseins engagiert und nachhaltig mitzugestalten. Dazu braucht es - neben Neugier, Offenheit und Freude am Alten wie am Modernen, am Vertrauten wie am Fremden - eine Vielzahl an Kompetenzen, wie sie im Lehrplan Plus verankert sind: Es gilt, die Fülle von Ereignissen sachlich kompetent zu bewältigen und zu gliedern, verschiedene Methoden einzuüben, um Quellen und Darstellungen zu erschließen und die daraus entnommene historische Sachverhalte eigenständig in Worte zu fassen und zunehmend souverän zu präsentieren. Auf dieser Basis können multikausale Urteile gefällt und differenzierte eigene Standpunkte gefunden werden.

Geschichte hat so verstanden auch immer mit der Vermittlung von Werten und der Entwicklung von Haltungen zu tun: Allein schon die Herausforderung, in der Auseinandersetzung mit anderen Zeiten, Kulturen, Sicht- und Lebensweisen beständig die Perspektive zu wechseln, fördert Einfühlungsvermögen und Toleranz. Der Schutz der freiheitlichen demokratischen Grundordnung unseres Staates, die Wertschätzung des historischen und kulturellen Erbes des unmittelbaren Heimat- und Lebensraumes, die Herausbildung eines europäischen Bewusstseins und das Streben nach Völkerverständigung und Frieden sind weitere Ziele, auf die es hinzuarbeiten gilt. Und so geht es in Geschichte auch darum, junge Menschen auf ihrem Weg zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern zu begleiten, damit sie überall dort, wo sie das Leben hinführt, aktiv teilnehmen können an einer fundierten Auseinandersetzung mit Geschichte, Politik und Kultur.

Die Kooperation mit anderen Fächern wie Sozialkunde, Deutsch, Sprachen, Religion/Ethik, Kunst, Musik, Geographie, aber auch den Naturwissenschaften bietet sich an. Eine besondere Form der Zusammenarbeit stellt der „bilinguale Geschichtsunterricht“ dar, der in der achten Jahrgangsstufe gewählt werden kann. Die Verwendung der modernen Fremdsprache Englisch als Arbeitssprache dient dabei nicht nur der Erweiterung der sprachlichen Kompetenzen, sondern fördert auch den Einblick in andere Kulturen.

Inhaltlich geht es in den Jahrgangsstufe 6 bis 13 in chronologischen Längsschnitten von der Antike bis zur Gegenwart und in vergleichenden Querschnitten durch zentrale Bereiche von Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Religion, wobei es auch gilt, die „Grundlegenden Daten und Begriffe“ langfristig zu sichern.
Auf dieser „Reise durch Raum und Zeit“ nehmen außerschulische Lernorte wie auch außerunterrichtliche Aktivitäten an einer UNESCO-Projektschule eine ganz besondere Rolle ein: Unterrichtsgänge in Museen und Ausstellungen, Stadtführungen, Besuche von Experten oder Zeitzeugen im Unterricht, Exkursionen und Fahrten wie auch regelmäßige Wahlkursaktivitäten (z. B. „Abenteuer Museum“ oder „Archäologie“). Wann immer es möglich ist, können sich Schülerinnen und Schüler dabei aktiv beteiligen, „Geschichte zum Anfassen“ hautnah erleben oder selbst in Szene setzen, sei es durch Mal- und Bastelaktivitäten, Verkleidungsaktionen, Rollenspiele oder die Nutzung moderner Medien. Auch längere Projektarbeiten und „Highlights“ wie die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben, die Gestaltung von größeren Veranstaltungen oder anderer „Events“, oft auch in fächerübergreifender Zusammenarbeit, gehören ebenfalls fast schon zum „Alltag“.

Dass all diese Anregungen und Angebote von unseren Schülerinnen und Schülern begeistert, kreativ, mit geschultem Kunstverstand, Ausdauer und einer beeindruckenden Sensibilität auch für schwierige Themen, besondere Orte und herausfordernde Begegnungen wahrgenommen und umgesetzt werden, ist vielleicht ein besonderes Kennzeichen des Geschichtsunterrichts am musischen Gymnasium und ermutigt uns Lehrkräfte immer wieder zu neuen Vorhaben und Projekten.

(Angela Kestler, Fachleitung Geschichte)

Ein buntes Kaleidoskop an Eindrucken zu all dem, was Geschichte im und zusätzlich zum „normalen“ Unterrichtsbetrieb zu bieten hat, finden Sie hier.

Einige Beiträge aus dem Fachbereich Geschichte finden Sie auch unter der Rubrik Veranstaltungen und Fahrten.