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Leo und der Fluch der Mumie


Ein Schrei des Entsetzens gellte aus 110 Kinderkehlen durch die Aula, als Frau Frieser nach ca. 60 Minuten des Lesens aus und Erzählens über die Geschichte von Leo den Vorschlag machte, nun abzubrechen, um noch Fragen zu beantworten. Also las sie noch eine weitere Textstelle, doch natürlich blieben die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer auch dann noch unzufrieden zurück, weil sie wissen wollten, wie die Geschichte weiterging. Aber auch für die schier unendliche Menge von Fragen, die die Kinder stellen wollten, und für das Signieren sollte ja noch Zeit bleiben.
Der Titel ist, auch wenn er auf den ersten Blick nicht so klingen mag, hochaktuell, denn Leo ist ein Junge, der mit seiner Familie 1933 in die USA auswandert. Über die Gründe für die Auswanderung zur damaligen Zeit und die Einwanderung in Amerika heute entspann sich sofort ein angeregtes Gespräch zwischen der Autorin und den Fünftklässlern. Geschickt führte Frau Frieser so zum Buch hin, das ja im Mittelpunkt der Lesung stand. Das Interesse war geweckt. Und dann tauchten die Zuhörer in das Buch ab, aus dem die Autorin in Auszügen vorlas, die sie durch weitere Erklärungen verknüpfte.
Beeindruckend war neben den erzählerischen Qualitäten die hohe Sachkenntnis, mit der Frau Frieser zu Werke geht. Als Archäologin weiß sie, dass man die Quellen genau studieren muss, um wahrheitsgetreu erzählen zu können. So arbeitete sie sich in die Pläne alter Auswanderschiffe ein, in das gesellschaftliche Leben zur damaligen Zeit, den Mumienkult, in den Untergang der Titanic und natürlich in die Geschichte ägyptischer Ausgrabungen und angeblicher Flüche der Pharaonen.
Aus den 90 Minuten nahmen die Kinder so nicht nur eine weitere spannende Leseerfahrung mit, sondern erfuhren nebenbei noch eine ganze Menge über Geschichte und Archäologie und staunten über die Detailarbeit, die hinter einem so leichtfüßig erzählten Kinderbuch steckt.

Vielen Dank an Frau Frieser für diese rundum gelungene Veranstaltung!

Eva Baumüller