ETA Logo 100  E.T.A. Hoffmann-Gymnasium Bamberg
ETA Logo 100 E.T.A. Hoffmann-
Gymnasium Bamberg

Lesenachmittag der Klasse 5a

Die Klasse 5a verbrachte einen Nachmittag zusammen mit ihren Tutorinnen sowie Frau Drescher, Frau Tinz und Frau Liedl am E.T.A. Denn an besagtem Freitag, an dem sich die Mädchen nach Unterrichtsschluss noch mit Deutsch, Latein und Mathematik beschäftigten, verging die Zeit wie im Flug … und das passiert in der Schule schließlich nicht jeden Tag.
Aber der Reihe nach: Ausgehend von  Michael Endes Märchen-Roman MOMO und dem darin behandelten Thema der gestohlenen Zeit näherten sich die Kinder dem Lesevergnügen bei dieser Veranstaltung auf verschiedenen Ebenen an. Gerade der Umgang mit der jedem Menschen zur Verfügung stehenden Zeit hatte bereits im Vorfeld im Unterricht schon eine große Rolle gespielt und zahlreiche offene Fragen kamen nun erneut zur Sprache. Wie gehe ich sinnvoll mit meiner Zeit um? Bestimme ich selbst über meine Zeit oder rauben die grauen Herren, die sogenannten Zeitdiebe, immer wieder kostbare Stunden oder Minuten meines Lebens? Was kann ich tun gegen die Verschwendung von wertvoller Zeit? Für all diese Fragen sollte jede Schülerin ihre ganz persönliche Antwort finden.
Zunächst wurden zu Beginn des Nachmittags vielfältige Leseeindrücke und Bewertungen der Lektüre ausgetauscht, bevor anschließend eine erste gemeinsame Leserunde im Mittelpunkt des Geschehens stand. Mit großer Freude wurde laut gelesen und dabei versucht, möglichst gut zu betonen und die einzelnen Figuren des Romans durch passendes Vorlesen zu charakterisieren. Im Anschluss daran bearbeiteten die Mädchen zusammen mit ihren Tutorinnen in verschiedenen Gruppen mehrere Themen, die sich aus der Klassenlektüre ergaben. So wurde beispielsweise ein Plakat über den Autor Michael Ende erstellt oder das wichtige Motiv der Freundschaft in Worte gefasst. In zwei weiteren Gruppen entstanden mit großem Eifer Bilder zu einzelnen Kapiteln des Buches oder es wurden Gedichte gereimt. Ganz klar, dass bald das schon lang ersehnte „Picknick“ angesagt war, das dank der Mithilfe der Eltern sehr reichhaltig und vielfältig ausfiel, so dass anschließend wieder alle frisch gestärkt ans Werk gehen konnten. Vielen Dank an alle Eltern und Helfer im Hintergrund, die mit großem Engagement für dieses tolle Angebot sorgten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle auch an unsere Tutorinnen für ihren – wie immer – tollen Einsatz und die Bereitschaft, die anwesenden Lehrkräfte in allen Belangen zu unterstützen!
So ganz nebenbei fand an diesem Freitag aber nicht nur Leseförderung statt, sondern auch vernetztes Lernen, denn  als fächerübergreifendes Projekt arbeiteten die Lehrkräfte der Fächer Mathematik, Latein und Deutsch zusammen. Frau Tinz konnte von der Lektüre ausgehend  problemlos eine Verbindung herstellen zu lateinischen Sprichwörtern, die sich mit dem Thema Zeit befassen und die Frage aufwerfen, ob man selbst eher Herr oder Sklave seiner eigenen Zeit ist. In diesem Zusammenhang wurde sehr schnell klar, dass alle Schülerinnen der 5a - trotz der kurzen Zeit (!), in der sie jetzt Latein lernen – schon zahlreiche Sprichwörter mit dieser Thematik verstehen konnten. „Tempus fugit“ bereitete keinerlei Übersetzungsprobleme, zumal es draußen schon zu dämmern begann, als Frau Drescher und mit ihr die Mathematik an der Reihe waren. Für die versierten Mathematiker der 5a war es kein Problem, einige Fragen der großen Zahlen und der damit verbundenen „Rätsel“ auf spielerische Art zu klären. So erkannten die Mädchen relativ schnell, dass die Rechnung der Zeitdiebe, die sie für Herrn Fusi aufstellten, zwar aufging, aber dennoch falsch war. Auch das mathematische Problem aus dem Wettlauf zwischen Achill und der Schildkröte konnte Frau Drescher dank einer kleinen Demonstration gut verdeutlichen.
Am Ende des Lesenachmittags war die Zeit schneller verflogen als gedacht, aber dass gerade bei schönen Ereignissen die Stunden vergehen wie im Nu, musste an diesem Abend nicht mehr extra betont werden. Die Unterschiede zwischen objektiv messbarer und subjektiv gefühlter Zeit waren durch praktische Erfahrung jedem klar geworden und wer weiß, vielleicht hätte die eine oder andere Schülerin sogar die Uhr nochmals um ein paar Stunden zurückdrehen wollen.


Inge Liedl