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Vorlesen ja - aber wem?

Eine fast leere Aula – nur wenige Stühle sind besetzt – Mindestabstand prägt das Bild – der Raum wird im Minutentakt gelüftet – alles wirkt ein bisschen gespenstisch und doch gibt es etwas, das sich selbst in Corona-Zeiten nicht von der Atmosphäre der Vorlesewettbewerbe der letzten Jahre unterscheidet: Freudige Spannung und Nervosität füllen den Raum.
Sowohl die fünfköpfige Jury als auch die Klassensieger, die es geschafft haben, sich für das Schulfinale des jährlich stattfindenden Vorlesewettbewerbs der Stiftung Lesen zu qualifizieren, freuten sich gerade wegen der „anderen Umstände“ umso mehr auf eine bunte Mischung aus Lesungen. Ins Finale des Schulentscheids gelesen hatten sich dieses Jahr: Hannes H. (6a), Fabian D. (6b), Luisa B. (6c), Philipp A. (6d) und Leopold K. (6e).
Nach einer kurzen Begrüßung sowie einer kleinen Einführung durch die beiden Organisatorinnen Frau Grillmeier und Frau Kießling dauerte es nicht lange, bis die erste Stimme – per Losverfahren ausgewählt – den Raum erfüllte. Wie in jedem Jahr wurden alle Beteiligten von jetzt auf gleich in den Bann ganz unterschiedlicher Geschichten gezogen. In diesem Jahr ließen Einblicke in das Dasein von wilden Katzenclans, Katzendetektiven, Wolkenschlössern, Drachenreitern und jugendlichen Spionen die ungewohnten äußeren Umstände in den Hintergrund rücken. Die fünf Besten der 6. Jahrgangsstufe überzeugten nun – wie zuvor bereits ihre Klassenkameraden – die Lehrerjury von ihrem Lesetalent. Dass es eine schwere Entscheidung werden würde, stand bereits nach dem ersten Durchgang fest, in welchem vier Leser und eine Leserin selbst gewählte Textauszüge stimmungsvoll, energisch, polternd oder flüsternd, allzeit aber klar und deutlich präsentierten. Vielleicht war die ein oder andere Stimme etwas leise, aber eindrucksvoll präsentierten sich alle Klassensieger, die unter diesen besonderen Bedingungen scheinbar gelassen ihr Bestes gaben und überzeugten. Letztlich würde wohl die zweite Runde, in der ein unbekannter Text gelesen wird, die Entscheidung bringen müssen.
Durchsetzen konnte sich am Ende mit einer faszinierend abwechslungsreichen und sicheren Lesart des Fremdtextes Fabian D. aus der Klasse 6b. Herzlichen Glückwunsch! Auf ihn wartet jetzt der nächste, ungewöhnliche Lese-Weg auf Stadt- und Kreisebene, denn es kann dieses Jahr leider keine Live-Veranstaltung stattfinden. Stattdessen dürfen die Schulsieger einen 3-minütigen Text „digital“ einsprechen und den regionalen Juroren online zur Bewertung vorlegen.
Ganz analog ging es aber noch bei der Preisverleihung in der Aula zu. Neben den Glückwünschen für alle überbrachte Direktor Knebel am Ende noch so manche schöne Überraschung. Es „hagelte“ Urkunden und interessante Buch-preise, die auch dieses Jahr wieder der Elternbeirat stiftete. Hierfür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön! Über neue Lektüre durften sich jetzt auch noch die Zweitplatzierten der jeweiligen Klassenentscheide freuen, die spontan in die Aula gebeten wurden, um sich gleichfalls gratulieren zu lassen: Lilly D. (6a), Luis H. (6b, nicht im Bild, da durch Mitschülerin vertreten), Svenja Z. (6c), Alexa B. (6d) sowie Katharina G. (6e) durften gleichfalls Urkunde und einen Preis mit nach Hause nehmen.
Zuletzt gaben Juroren – ein besonderer Dank gilt hier Frau Radatz, Herrn Schlauch, Herrn Unewisse, Frau Weiner sowie im Wechsel Frau Grillmeier bzw. Frau Kießling – sowie Mitstreiter ihr Bestes, die gelungenen Leseleistungen aller mit einem tosenden Applaus zu belohnen. Auch wenn dieser Applaus etwas leiser als gewohnt ausgefallen sein mag, bleibt die zu würdigende Leistung der Klassensieger doch außerordentlich – gerade unter diesen etwas anderen Umständen.


Bericht: A. Kießling
Fotos: A. Kießling, A. Grillmeier