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Gymnasium Bamberg

Blaumachen am E.T.A.

Einmal hochoffiziell Blaumachen durften die Schülerinnen und Schüler der Q11 in einer Chemie-Übungsstunde – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes! Der Begriff „Blaumachen“ entwickelte sich im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Färber im Mittelalter: Um Stoffe blau zu färben sind verschiedene Arbeitsschritte notwendig. Durch die Vergärung von Färberwaid (einer heimischen Pflanze) oder der Blätter des Indigo-Strauches (aus Indien) entwickelt sich durch enzymatische Prozesse das farblose Indoxyl, welches sich an die Textilfasern legen kann. Zieht man nach dem Einweichen in dieser „Küpe“ die Stoffe an die frische Luft, so reagiert das Indoxyl zu dem blauen Farbstoff Indigo, der jetzt nicht mehr von der Faser abgewaschen werden kann. Schuld daran ist der Sauerstoff, der eine Oxidation bewirkt. Damit die gefärbten Stoffe ihre volle Blaufärbung erhalten, mussten diese an die frische Luft oder bei schönem Wetter auf die grüne Wiese gelegt werden. Während dieser Zeit hatte man nichts weiter zu tun, man machte eben „Blau“, vom Arbeitsablauf her zumeist an einem Montag – daher der „Blaue Montag“.
Heute wird das Indigo synthetisch hergestellt, so dass Stoffe in großen Mengen kostengünstig gefärbt werden können – so auch die Blue Jeans des gebürtigen Buttenheimers Lewis Strauss.

 Dr. J. Bail