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Gymnasium Bamberg

Kükennacht 2018

Es ist für so ein Hühnerküken schon ein hartes Stück Arbeit, bis es sich endlich aus dem engen Ei herausgekämpft hat. Dementsprechend erschöpft ist es nach dem 2 bis 5 Stunden dauernden Schlupfvorgang. Was es nun vor allem braucht ist Ruhe, Wärme und Zwendung. Für all das sorgten mitt April in einer Nacht von Freitag auf Samstag Schülerinnen und Schüler der Klasse 6d. Während der gesamten Nacht (zwischen einer Pizzabestellung und diversen Spielen) kamen die Schüler immer wieder in die Biologieräume, um nach „ihren" Küken zu sehen.

Drei Wochen zuvor waren 30 Zwerghühner-Eier bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit in einen Brutapparat gelegt worden, der die Eier nach dem Vorbild der Natur auch regelmäßig wendet und so eine optimale Entwicklung der Küken gewährleistet. Das Ergebnis war eine ordentliche Schlupfrate, so dass am Ende 10 gestreifte, flauschige und zuckersüße Küken zur Welt kamen. Einige von ihnen hatten es besonders eilig und sind schon einen Tag früher geschlüpft als geplant. Den am Freitag abend in der Schule ankommenden SchülerInnen war das nur recht, denn so konnten Sie sofort damit beginnen, sich um die Küken zu kümmern. Im Laufe der Nacht hatten dann die etwas geduldigeren SchülerInnen auch die seltene Möglichkeit, den gesamten Schlupgvorgang vom erstzen Anpicken bis zum vollständigen Aufbrechen der Schale zu beobachten. In einer Welt, in der die meisten Menschen Eier (und alle anderen Produkte, die aus Eiern oder Hühnern gewonnen werden) nur fertig abgepackt aus dem Supermarkt kennen, ist es sehr wichtig, sich z.B. durch eine solche Erfahrung ab und zu einmal bewusst zu machen, dass es sich dabei nicht einfach nur um eine Ware, sondern um Lebewesen handelt.

Insgesamt war es (so hoffe ich zumindest) eine schöne und bereichernde Veranstaltung für alle Beteiligten. Die Küken waren übrigens nach knapp einer Woche schon langsam zu groß für den Karton in der Schule und kamen zurück zum Züchter (der uns dankenswerterweise auch die Eier zur Verfügung gestellt hatte), wo sie ein glückliches (will heißen artgerechtes) Leben führen dürfen.

H. Sturm