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Gymnasium Bamberg

Griechisch-Begabtenkurs 2021 am E.T.A.

 

Was hat man sich unter einem Griechisch-Begabtenkurs vorzustellen? Eine bunte Mischung aus Sprache, Literatur und Geschichte.


Wir, elf Schülerinnen und Schüler, haben uns in sechs Sitzungen, die jeweils von der ersten bis zur sechsten Unterrichtsstunde angedauert haben, mit dem Altgriechischen auseinandergesetzt. Zu diesem Zweck erhielten wir sogar ein digitales Schulbuch und ein Arbeitsheft. In den ersten beiden Stunden eigneten wir uns mithilfe von Frau Hammerbacher immer wieder neue Kenntnisse über die griechische Schrift, Grammatik und altgriechisches Vokabular an. Wir versuchten z. B. unsere Namen auf Griechisch zu schreiben, lernten, griechische Texte zu lesen, Nomen der o-Deklination zu deklinieren und Verben zu konjugieren.
Anschließend beschäftigten wir uns beispielsweise mit dem antiken Geschichtsschreiber Herodot, Zu einigen spannenden Texten aus seinen Historien konzipierten wir Vorträge in Kleingruppen.
Entgegen unser aller Erwartungen begegneten wir keinen trockenen Berichten über geschichtliche Ereignisse, sondern vielmehr spannenden und unterhaltsamen Ereigniserzählungen.
Ein zentrales Thema einer Sitzung war die von Euripides verfasste Tragödie Medea. Medea, eine Frau und Zauberin, die ihr Vaterland für Jason verraten und verlassen hatte, für ihn Morde begangen hatte und alles für ihn aufgab, nur um von ihm später in der Fremde mit einer Königstochter betrogen zu werden, worauf Medea aus Rache ihre beiden gemeinsamen Kinder tötete und anschließend flüchtete. Vor allem die Analyse der modernen Theaterfassung des Schauspiels Frankfurt mit Constanze Becker als Medea zeigte uns, wie sehr das Schicksal der Protagonistin auch heute noch das Publikum mitreißt und fesselt.

Mit den Vorsokratikern, Philosophen, die vor Sokrates gelebt hatten, befassten wir uns im Rahmen einer Onlinekonferenz mit Dr. Dr. Matthias Scherbaum. Es war ein sehr ausführliches und vielseitiges virtuelles Treffen, von dem wir viel Neues und Lehrreiches mitnahmen. Ein sowohl interessanter als auch amüsanter Fakt war beispielsweise, dass die Pythagoreer, wie man die Schüler und Anhänger des Pythagoras nannte, der Überzeugung waren, dass Bohnen hochgradig schädlich waren und sie darum auch strikt vermieden.

Ein weiterer Dozent Tobias Günther führte uns in die Welt der Ilias ein, ein Epos, das Homer zugeschrieben wird, über dessen Existenz als historische Person man sich jedoch in der Wissenschaft nicht einig ist. Und erneut wurden viele von uns überrascht, denn die Ilias ist tatsächlich viel facettenreicher, als die meisten denken. Tatsächlich handelt dieses Epos weniger vom trojanischen Krieg als vom Streit zwischen Achill und Agamemnon, zwei griechischen Helden, im letzten Kriegsjahr.

In der letzten Sitzung befassten wir uns mit dem modernen Griechenland. Dabei lernten wir zunächst einfache neugriechische Begrüßungsformeln und Sätze, um sich kennenzulernen. Abschließend konnten wir uns in Gruppen mit verschiedenen Themen beschäftigen und Präsentationen entwerfen, z. B. einen virtuellen Museumsbesuch im athenischen Nationalmuseum, das heutige Kreta oder wie ein Bayer König von Griechenland wurde.

Im Lauf des Kurses ist in uns allen eine Begeisterung für Griechenland entstanden und wir freuen uns sehr über unser mit Freude erworbenes Wissen.

Sophie L. und Noemi N.

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