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Knete wird lebendig

Es sieht ja nicht unbedingt spektakulär aus: Ein paar große, dunkle Räume, eine Bastelwerkstatt, ein paar Tische, ein paar Spiegelreflexkameras und dazu jeweils ein ganz normaler PC. Mehr braucht es eigentlich nicht, um professionelle Stop-Motion Videos zu produzieren. Und natürlich Geduld. Viel Geduld. Denn bis auch nur eine kurze Sequenz von sich bewegenden Knetmännchen entstehen kann, ist wirklich eine ganze Menge Arbeit nötig. Das jedenfalls haben die SchülerInnen des Begabtenkurses "Stop-Motion-Videos" Ende Januar feststellen können. Nach einer doch recht langen Anfahrt mit dem Zug, waren wir gegen 11 Uhr vormittags am Filmstudio "Trickfilmland" in Frankfurt am Main angekommen. Wir wurden sehr freundlich empfangen und bekamen einen sehr schönen Überblick über die professionelle Arbeit im Stop-Motion Bereich. Denn das Studio in Frankfurt hat schon mehrere Serien (z.B. für ARD und ZDF) und Kinofilme (z.B. das Sandmännchen) produziert. Außerdem kam der erste Film, der jemals bei Youtube-Deutschland hochgeladen wurde, auch aus genau diesem Studio. Und im Grunde ist die Idee auch sehr einfach: Man bastelt sich eine Knetfigur über einem Drahtskelett, stellt sie vor eine Kamera und macht ein Bild. Dann nimmt man an der Figur eine winzig kleine Veränderung vor und macht wieder ein Bild. Wenn man das nun tausende Male hintereinander macht, dazu noch mit mehreren Figuren und einem Hintergrund, sich vorher noch die Synchronisation und die Musik überlegt und dann am PC alles zusammenfügt, kommt am Ende ein sehr unterhaltsamer Trickfilm dabei heraus. Aber wie so oft, ist die Praxis dann doch deutlich anstrengender als die Theorie. Und auch für unsere SchülerInnen ging es nach der Theorie in die Praxis. Die Studiomitarbeiter hatten schon ein Musikstück vorbereitet und in aufwendiger Vorarbeit in sekundengenaue Abschnitte unterteilt. Aufgabe der Schüler war es nun, Knetfiguren zu dieser Musik tanzen zu lassen. Dazu mussten die Knetfiguren aber erst einmal hergestellt werden, was sich schon als ziemlich aufwendig herausstellte. Danach fing aber die eigentliche Arbeit erst an. Unter Anleitung der Profis platzierten die Schüler ihre Figuren vor der Kamera und nahmen Bild für Bild eine kurze Filmsequenz auf. Dabei wurde sehr schnell klar, warum auch Profis in diesem Geschäft dabei nur einige Sekunden Film pro Tag schaffen. Denn in 2,5 Stunden Arbeit von 10 Schülern ist insgesamt eine 20-sekündige Filmsequenz entstanden. Die Bewegungen sehen natürlich nicht ganz so flüssig aus wie bei den Profis, aber das Ergebnis kann sich dennoch sehen lassen. Und im Vordergrund stand ja vor allem der Einblick, den die SchülerInnen an diesem Tag bekommen haben. Und die Erfahrungen können sie im zweiten Halbjahr dazu nutzen, mit dem Handy und einfachen Materialien einen eigenen kleinen Film komplett selbst zu produzieren. Und die SchülerInnen waren sich alle einig, dass sich der Tag trotz langer Fahrzeit im Zug in jedem Fall gelohnt hat.

Hier kann man sich das Ergebnis ansehen: https://vimeo.com/390987729

Stm