ETA Logo 100  E.T.A. Hoffmann-Gymnasium Bamberg
ETA Logo 100 E.T.A. Hoffmann-
Gymnasium Bamberg

Ein einmaliges Erlebnis

 

ERASMUS-Austausch des UNESCO-Parlamentes mit dem Alppilan Lukio (Gymnasium) in Helsinki vom 9. – 18.5-2024

Nachhaltiges Reisen: mit Zug und Fähre durch Skandinavien bis Helsinki

Donnerstag, den 09.05.2024 Christi Himmelfahrt

ENDLICH!!! Nach wochenlanger Vorfreude kann es los gehen. Ziel: Helsinki, Finnland.
Um halb neun morgens suchten wir unsere Plätze im ICE in Richtung Hamburg. Das Schöne an dieser fünfeinhalb Stunden langen Fahrt war, dass wir einen knapp 30min langen Aufenthalt am Berliner Hauptbahnhof hatten. Diesen nutzten wir, verließen den Zug um vor dem Bahnhof einen Blick auf Reichstagsgebäude und Bundeskanzleramt zu werfen.
In Hamburg angekommen stiegen wir in den deutlich langsameren Zug nach Kopenhagen um, in welchem wir uns die Zeit mit lustigen Spielen vertrieben. Ein Highlight hier war die Passage über die Rendsburg Brücke. Abends führte uns eine durch und durch Skandinavierin unserer Gruppe durch die wunderschöne Innenstadt Kopenhagens. Ein dänischer Hot Dog durfte natürlich auch nicht fehlen. :)
Mit all dem Gepäck auf unseren Schultern stiegen wir abends ein weiteres Mal in einen Regionalzug nach Malmö um, von wo wir schließlich direkt unsere Betten im schwedischen Nachtzug aufsuchten. In 6er- Liegewägen schliefen wir gegen Mitternacht bei regelmäßigen Schaukelbewegungen des Zuges ein.

Julius Albert, 10 c

Freitag, zweiter Reisetag

Am 10.05. kamen wir nach einer abenteuerlichen Nacht im Nachtzug endlich in Stockholm an. Sofort machten wir uns mit unserem gesamten Gepäck auf, um in einem kleinen Café typisch schwedisch zu frühstücken. Dort haben wir die schöne Sonne und die besten schwedischen Zimtschnecken Kanelbullar genossen. Danach haben sich einige von uns Stockholm angeschaut, während die andern das Nationalmuseum besuchten, welches durch Kunst die schwedischen Entwicklung und Geschichte darstellt. Um 13 Uhr machten wir uns auf den Weg zu unserer ersten kleinen Fähre, um uns am anderen Ende von Stockholm das Vasa-Museum anzuschauen. In diesem ist ein riesiges gesunkenes Schiff ausgestellt, welches vor der Küste von Stockholm 1634 untergegangen ist. Vom Museum aus haben wir nach einem weiteren Fuß- und Busweg endlich unsere Fähre nach Helsinki erreicht. Nachdem wir in unsere Kabinen bezogen haben, haben wir uns auf dem Deck das Meer angeschaut, bis es endlich zum Abendessen ging. Danach haben wir den Tag mit den schönsten Nordlichter ausklingen lassen.

Jule Krapp 10 c

Samstag 11.05.: UFF

Nach einem fantastischen Abendessen haben wir uns alle auf eine gute, erholsame Nacht gefreut.

Doch haben wir sie bekommen?

Wohl eher nicht… dafür haben wir ein einmaliges Ereignis erleben dürfen. Denn wir durften die Nordlichter in kompletter Dunkelheit und in ihrer vollen Pracht genießen, jedoch haben wir dann auch bald das Bett aufgesucht, weil am nächsten Morgen Finnland auf uns wartete.

Nachdem wir in der Früh ein super Frühstück genossen haben, waren wir auch beinahe schon da.  Am Hafen angekommen wurden wir dann bereits von „unseren Finnen“ erwartet, die uns erst einmal mit zu sich genommen haben und wir ihre äußerst herzlichen Familien dort kennenlernen durften. Später am Nachmittag trafen wir uns dann nochmal in der Stadt um shoppen zu gehen.

Und UFF

Uff ist der Name einer Secondhand Shopping Kette, welche in Finnland besonders unter den Jugendlichen beliebt ist und von der wir eine Menge verschiedener Shops besuchten.

Nach dem vierten UFF war der Tag aber noch lange nicht beendet, denn am Abend wartete der ESC noch auf uns, den wir gemeinsam bei Kurt, einem unserer Hosts, geschaut haben. Dort angekommen wurden wir mit ein paar typisch finnischen Gerichten (z.B. karelische Piroggen: kleine Teigtäschchen mit Reisfüllung und Eierbutter) verwöhnt und freuten uns über den zwölften Platz für Deutschland — was für Deutschland eigentlich schon ein Sieg ist.

Danach sind wir aber schnell zu unseren Gastfamilien nach Hause und ins Bett gesprungen, um uns für die am nächsten Tag folgende Stadtführung auszuruhen.

Rommy Bayer, 11

Sonntag: Sight - seeing in Helsinki
Nach unserer langen anstrengenden Anreise haben wir die erste Nacht bei unseren Gastschülern verbracht und hatten dort das erste typisch finnische Frühstück.
Um 12 Uhr haben wir uns dann alle am Hauptbahnhof getroffen und sind zum Park "Kaivopuisto" gelaufen um dort durch Kennenlernspiele das Eis zwischen den Finnen und uns Deutschen zu brechen.
Auf dem Weg zu einer Pizzeria haben uns die Finnen Sehenswürdigkeiten der Stadt Helsinki gezeigt und uns über geschichtliche Hintergründe aufgeklärt. Nach dem Mittagessen ging es dann sofort mit dem Sight-Seeing weiter.
Als wir uns dann schließlich gegen 17 Uhr getrennt haben sind wir zu unseren Gastschülern nachhause gegangen und haben dort voller schöner Eindrücke den Tag ausklingen lassen.

Lina Brab

Montag : Menschenrechte

Nachdem manche von uns in der Schulmensa kostenloses Porridge genossen hatten, ging es auf eine Schulführung mit den Internationalen School Embassenders, die eine besondere Ausbildung genossen hatten. Weiter ging es mit den Glückwünschen der Schulleiterin und einer ersten Erklärung des finnischen Schulsystems. Wir waren sowohl von der fortgeschrittenen Digitalisierung als auch von der Individualität des Systems begeistert. Um das Gesehene zu verdauen und uns zu wundern, warum unser System so viele Missstände aufweist, gingen wir in die Mensa, um ein kostenloses, vorzügliches Mittagessen zu genießen. Danach ging es zu einem interessanten Vortrag von Amnesty International auf den ein weiterer Informationsblock zu dem Thema Menschenrechte folgte, in dem wir auch Menschenrechte gegeneinander aufwiegen mussten, was uns sehr schwer fiel, wodurch uns die Wichtigkeit jedes einzelnen Rechts deutlich wurde. Die meisten gingen nach der Schule zu ihren Gastschüler*innen und gestalteten ihren Abend individuell nach ihren Wünschen.

Xaver Prell, 10 b

 

Dienstag: UNESCO-Weltkulturerbe und Parlament

Unser vierter Tag bei den Finnen war womöglich der mit dem bisher längsten Programm beziehungsweise den meisten Programmpunkten.

Nachdem wir um 8.30 Uhr in der Schule eintrafen, suchte jede/-r selbstständig den Raum seiner am Tag zuvor selbst gewählten Unterrichtsstunde auf. Zur Auswahl standen die Fächer Deutsch, Biologie, Englisch, Französisch und Physik. Dabei ist uns vor allem die reibungslos funktionierende Technik aufgefallen - davon kann sich das E.T.A. mal eine Scheibe abschneiden (*zwinker zwinker).

Darauf folgte ein Vortrag des finnischen UNESCO-Beauftragten über seinen Aufgabenbereich und die Bedeutung von UNESCO in der Aula. Daran anknüpfend stellten uns die Finnen vor, welche Projekte sie bezüglich UNESCO unternahmen. Im Laufe der letzten Jahre hat es sich für sie etabliert sich international zu engagieren. Auch auf den Umweltaspekt legen sie wert, zum Beispiel durch längere Läufe im Sportunterricht, bei denen gleichzeitig Müll gesammelt wird. Frau Tschuschke präsentierte unsere Projekte am ETA wie beispielsweise die verschiedenen Schülercafés, deren Einnahmen gespendet werden oder den UNESCO-Projekttag. Xaver und Moritz gaben eine kurze Einführung in die Idee des „Stadtradelns“.

Als nächster Programmpunkt war ein Ausflug auf die ehemalige Militärinsel „Suomenlinna“ mit etwa 800 Bewohnern vorgesehen. Die Insel ist UNESCO-Weltkulturerbe und wurde früher hauptsächlich für die Verteidigung der finnischen Küste genutzt. Mit der Fähre, die im Übrigen als gängiges Transportmittel galt und deshalb auch normale Nahverkehrstickets gültig waren, dauerte es ca. 15 Minuten bis wir sie erreichten. Dort gab es erst einmal ein heiß ersehntes Mittagessen. Die Pesto-Pasta, die fast alle bestellten muss ich an dieser Stelle explizit loben, weil sie uns allen wirklich gut schmeckte. Mit einem Spiel lernten wir in Gruppen die Insel kennen.

Wieder in der Stadt angekommen machten wir uns auf den Weg zum Parlamentsgebäude. Nach einem kurzen Sicherheitscheck bekamen wir um 16 Uhr die einmalige Gelegenheit Maria Ohisalo persönlich zu treffen und ihr unsere Fragen zu stellen. Sie promovierte in Sozialwissenschaften und ist seit längerem Mitglied in Finnlands Grüner Partei, die mit ihr an der Spitze bis vor Kurzem an der Macht war. Im Meetingroom des Gebäudes antwortete sie ehrlich und bodenständig auf Fragen zu ihrem persönlichen Leben und aktuellen Themen wie zum Beispiel der Cannabislegalisierung. Die Zeit war leider viel zu kurz für unsere wahrliche Flut an Fragen, die Rommy und Kurt vortrugen. Zum Trost gab es von ihrem Assistenten aber eine Führung durch das Gebäude. Viele von uns fühlten sich durch den Paternoster-Aufzug sofort an Harry Potter erinnert oder staunten einfach über die eindrucksvolle Architektur. Auch in den Parlamentssaal durften wir im Pressebereich einen Blick werfen.

Kurz nach 17 Uhr endete unser heutiges Programm mit dem Verlassen des Parlaments. Einige von uns besuchten mit ihren Austauschschülern danach eigenständig noch weitere Museen.

Mariella Schumm, 11

Mittwoch: Moi!

Den schönsten Tag der Woche, den Mittwoch, haben wir mit einem lustigen und gut erklärten Finnisch-Crash-Kurs begonnen. Mit Karikaturen und simplen Wörtern wurde uns die Sprache von einer sehr netten finnischen Lehrerin näher gebracht. Nach dem langen, interessanten und hilfreichen Finnisch-Kurs, ging es für uns und unsere Austauschpartner in die Assembly Hall, wo wir einen Workshop zu den 17 SDGs hatten. In kleinen Gruppen haben wir uns ein  SDG ausgesucht und es grafisch dargestellt. Mit viel Freude und künstlerischen Ideen kamen 14 wunderschöne gemalte Bilder heraus, welche nun eine Wand der Austauschschule Alppilan schmücken. Das Mittagessen in der Schule war wie die anderen zwei Tage mal wieder nicht vergleichbar mit dem deutschen Mensaessen. Fischsuppe für „Allesesser“, und eine köstliche Curry-Gemüsesuppe mit Gurken-Käse-Sandwich für Veganer/ Vegetarierinnen. Salat hat auch heute den Teller wieder bunt geschmückt. Mit den finnischen und deutschen Lehrerinnen, den finnischen und deutschen Schülern ging es danach zum etwas weiter weg gelegenen See „Kuusijärvi“ : Sauna, schwimmen und grillen waren nun auf dem Programm. Die finnische Lehrerin Aino hatte „Pulla“- finnische Zimt- oder Vanilleschnecken -für uns alle gebacken! Wir Deutschen können nun auch sagen, dass wir schon einmal in einer typischen finnischen Sauna waren. Das Wetter war wie bestellt warm und hat den See nicht ganz warm gemacht, aber für uns angenehmer zum Schwimmen. Vegane Hotdogs, Hotdogs und Chips gab es dann gegen 17 Uhr. Dazu eine Pepsi Max und der Tag war perfekt. Am Abend mussten einige Finnen in ein Theater von der Schule aus. Die dazugehörigen Deutschen haben währenddessen ein modernes Ballett im Opernhaus Helsinki besucht: Musik von Strawinsky choreografiert von Goyo Montero, der uns ja aus Nürnberg kein Unbekannter ist! Für die anderen war Einkaufszentrum und Treffen bei Santeri, dem Austauschpartner von Xaver, zum Ausklingen der letzten Tage auf dem Plan.
Moritz Meister, 10 c

Donnerstag: Abschiedsmusik

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht ging es für uns wieder in die Schule und nahmen an einer lebhaften Stunde Musikunterricht bei Sannis teil. Wir zeigten uns gegenseitig unsere Art, Musik zu machen und performten am Ende gemeinsam das traditionelle finnische Schuljahresabschluss-Lied „Suvivirsi“, wobei wegen der ergreifend-traurigen Melodie schon die ersten Abschiedstränen flossen. Im Anschluss konnten wir nochmals in zuvor selbst gewählte Unterrichtsstunden gehen und das Unterrichtsgeschehen beobachteten.

Zur Mittagszeit nahmen wir voller Trauer das letzte kostenlose Mittagessen der Alppila Schule zu uns, danach hieß es Abschied nehmen. Zwar gestaltete sich dieser sehr tränenreich, doch letztendlich schafften wir es rechtzeitig zu unserer Fähre, wo wir sogleich versehentlich einen Alarm im Aufzug auslösten, was nicht der einzige bleiben sollte. Den Rest des Tages gestalteten wir mit Besuchen der Sauna und des Whirlpools und einem fulminanten Abendessen.

Grete Staudigel, 10 d

 

 

Freitag 17. Mai: Fähre

Am vorletzten Tag unserer Reise wurden wir nach einer erholsamen Nacht vom Schaukeln der Fähre geweckt. Von 9:30-13:00 Uhr saßen wir gemeinsam beim Brunchen und genossen die große, auch vegane Auswahl des Buffets, während wir uns schon erste Gedanken zum Gegenbesuch der Finnischen Austauschschüler*innen machten, wobei wir die besten Schnitzel 🥩 Spots suchten. Danach begannen die ersten ihre Berichte zu schreiben oder sich die Zeit mit Sauna, Pool (🏊‍♀️🧖‍♀️💆‍♀️) oder dem Bällebad zu vertreiben. Um 18:30 Uhr (immer noch finnische Zeit) versammelten wir uns zum letzten gemeinsamen Abendessen und danach ging es auch schon ans Zimmer aufräumen. Die letzten zwei Stunden verbrachten wir mit einem spannenden Kicker Turnier und dem letzten Blick auf das Meer, als auch schon die ersten Gebäude von Travelmünde bei Sonnenuntergang zu sehen waren. Wir versammelten uns auf dem Deck und tauschten unsere gespaltenen Meinungen über unsere Rückkehr nach Deutschland aus. Es dauerte ein wenig bis wir aus der LKW-Herde entladen wurden und in unseren letzten Bus nach Lübeck in die Jugendherberge einstiegen, wo wir völlig erschöpft ankamen. Nach einer finalen Runde Werwolf machten wir uns auch schon bereit für die letzte Nacht und legten uns schlafen 😴💤🛏️🥱.

Elena Kirilova,

Samstag, 18. Mai
Am letzten Tag unserer Finnland Reise mussten alle schon früh aus dem Bett um sich mit dem Frühstück der Jugendherberge in Lübeck noch genügend für die letzte Zugfahrt zurück nach Bamberg stärken zu können. Danach ging es los zum Bahnhof wobei manche mit dem schweren Gepäck den Bus nahmen und die anderen noch die Zeit für einen Stadtspaziergang durch die wundervolle Altstadt nutzten. Als wir dann in Hamburg umgestiegen sind konnte sich jeder nochmal etwas zu essen kaufen (den ersten Falafel seit 10 Tagen!). Die letzte lange Zugfahrt wurde hauptsächlich mit schlafen, Filme gucken oder dem Handy Spiel Pizza verbracht.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die Reise ein gelungener Erfolg war, wobei wir einerseits die finnische Kultur kennenlernen durften, als uns auch mit dem Thema Menschenrechte intensiv auseinandersetzten und neue, hoffentlich langfristige Kontakte knüpfen konnten. Auf den Besuch der Finnen im Oktober freuen wir uns alle schon sehr und können es kaum erwarten, ihnen die Fränkische/Bamberger Kultur nahezubringen.

Celina Hoffmann