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TikTok & Co

"Wir wissen nicht, was unsere Kinder am Smartphone sehen - außer wir setzen uns daneben und sie zeigen es uns."

Ein aufschlussreicher Abend wurde vielen interessierten Eltern von einem Mitglied des Elternbeirats, Herrn Michael Riemer, geboten, der eindrucksvoll darüber informiert, wie Plattformen wie TikTok oder Instagram funktionieren und welchen Einfluss sie auf Kinder und Jugendliche haben.

Dazu hatte er einige Beispiele mitgebracht, die belegten, dass diese Inhaltsplattformen ihre Beiträge - meist kurze Filme - mit säuberlich eingestellten Algorithmen so auf die Zielgruppe ausrichten, dass die Kinder schon fast nicht mehr anders können als immer weiter auf der Plattform zu bleiben. Alles wird nämlich registriert: Wie lange der Nutzer ein Filmchen ansieht, bei welchen Themen der Nutzer ein paar Sekunden weniger oder länger hängen bleibt, welche Filme weggewischt werden. Daraus ergibt sich für jeden Einzelnen ein individuell auf ihn oder sie zugeschnittenes "Programm", das so attraktiv ist, dass man immer weiter machen will. Dass dies natürlich auf Jugendliche eine große Attraktivität ausübt, versteht sich von selbst. Hinzu kommt, dass in dieses Programm noch äußerst fragwürdige Inhalte gemischt werden, über die Eltern oft nicht Bescheid wissen. So finden sich neben eher harmloseren Pannenvideos, die Schadenfreude auslösen sollen, auch in hoher Anzahl sexistische oder rechtspopulistische Inhalte, die aber als solche gar nicht immer von unerfahrenen Nutzer/innen zu identifizieren sind. Hier sind die Eltern gefragt, die durchaus versuchen sollten, mit ihren Kindern darüber zu sprechen (oder im besten Fall sich auch mal zeigen zu lassen), was denn da so alles über den Bildschirm läuft.

Die anschließende Diskussion mit den Eltern zeigte, dass es wohl keine Patentrezepte für eine Medienerziehung in der Zeit dieser Plattformen (die oft verharmlosend "soziale Netzwerke" genannt werden) gibt, dass aber Eltern und auch Schule aufmerksam sein müssen und zusammenarbeiten müssen, um die Gefahren, die in einem unreflektierten Konsum der dargebotenen Inhalte lauern, erkennen und ihnen begegnen zu können.

 Stb