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Das große Krabbeln

Vergangene Woche war Dr. Oilver Geißler von der Uni Würzburg zu Gast am E.T.A.. Und er kam nicht alleine, sondern brachte gleich mehrere tausend Mitarbeiterinnen in Gestalt einer Blattschneiderameisen-Kolonie mit. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des W-Seminar zum Thema naturwissenschaftliche Experimente bekamen nach einem kurzen Einführungsvortrag die Möglichkeit, selbst kleine Experimente mit den faszinierenden Tieren durchzuführen. So konnte z.B. beobachtet werden, wie die fleißigen kleinen Arbeiterinnen mit ihren Mundwerkzeugen immer wieder Stücke aus Brombeerblättern herausschneiden und sie dann entlang der extra aufgebaiten "Straße" in ihr Nest zu transportieren. Allerdings, so erklärte Dr. Geißler, dienen die Blättern nicht den Ameisen selbst, sondern einem von den Tieren kultivierten Schimmelpilz als Nahrung, der dann wiederum von den Ameisen gefressen wird. Eine Art Ameisen-Landwirtschaft sozusagen. Außerdem räumte Dr. Geißler mit dem aus dem Internet bekannten Mythos auf, dass Ameisen angeblich das 100-fache ihres Körpergewichts tragen können. In Realität und unter der Bedingung, dass das getragene Blatt wirklich komplett vom Boden hochgehoben wird, ist es "nur" das 10-fache Körpergewicht. Aber auch an diese Leistung kommt der Mensch nicht einmal ansatzweise heran, müsste er dazu doch 500 bis 100 Kilo mit sich herumschleppen.

Mit Hiilfe einer digitalen Kamera und einer Feinwaage konnten die Schülerinnen und Schüler dann auch noch selbst beobachten und nachmessen, dass eine Ameise, die Futter gefunden hat, innerhalb von zwei bis vier Minuten fast das Doopelte ihres eigenen Körpergewichts an Nahrung aufnehmen kann, die dann in einer Art Mund-zu-Mund-Gütterung an die Artgenossinen weitergegeben wird. Für einen durchschnittlichen Menschen würde das bedeuteten, dass er oder sie innerhalb von vier Minuten etwa 120 Liter Zuckerwasser trinken müsste.

Für die angehenden Experimentatorinnen und Experimentatoren war es sicher ein sehr lehrreicher und gleichzeitig unterhaltsamer Nachmittag, aus dem sie neben den experimentellen Erfahrungen auch noch den einen oder anderen Tipp von Dr. Geißer für die Seminararbeit mitnehmen konnten.

Vielen Dank an Dr. Oliver Geißler und die Uni Würzburg für diesen kleinen Einblick in eine ganz andere Welt!

Stm