Habt ihr schon einmal von einem Sport gehört, bei dem einfach jeder mitmachen kann?
Egal, ob mit oder ohne körperliche Einschränkungen – beim Rollstuhlbasketball kann jeder mitspielen.
Am 23.7. nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 7b und 7d J an einem vom RSV Bayreuth organisierten und dem Jugendkreistag Bamberg gesponsorten Workshop teil, der äußerst spannend und actionreich von Dagmar van Hinte geleitet wurde. Zuerst bekamen wir eine interessante Einführung über den Sport an sich und über Dagmar und ihren Verein. Obwohl sie eine Einschränkung am Bein hat, durch die sie weder rennen noch springen kann, ist die Niederländerin Weltmeisterin und Siegerin zahlreicher wichtiger Turniere auf Bundesebene. In ihrem Verein werden verschiedenste Sportarten, vor allem für Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung, angeboten, von denen wir an diesem Tag laut Dagmar die beste ausprobieren durften: Rollstuhlbasketball!
Beim Aufstellen der Mannschaften wird hier ein bestimmtes Punktesystem angewandt: Damit die Spiele auch immer fair sind, darf ein Team aus maximal 14 Punkten bestehen, die je nach Grad der Beeinträchtigung der einzelnen Spielerinnen und Spieler auf diese aufgeteilt werden. Die Voraussetzungen des Spielfelds sind allerdings identisch mit denen des gewöhnlichen Basketballs. Im Gegensatz zum Aktivrollstuhl, der im Alltag möglichst schmal und dadurch mit senkrecht stehenden Rädern gebaut wird, ist der Sportrollstuhl durch seine schräg angebrachten Räder viel breiter, aber auch stabiler. Dazu tragen auch zusätzliche Rollen und ein stärkeres Gerüst bei.
Nach einer Erklärung der Regeln und des Spielablaufs durften wir schließlich in der Turnhalle Rollstuhlbasketball auch einmal selbst ausprobieren. Vor allem dort wurde uns bewusst, dass Dagmar ein echter Profi ist, denn sie raste geradezu durch die Halle. Wir dagegen mussten uns erst einmal in den wendigen Rollstühlen zurechtfinden, bis wir diese beherrschten, um dann mit viel Elan ebenfalls durch die Halle zu flitzen. Und als wir uns nach einer Weile die ersten Bälle zupassten, kamen wir so richtig in Fahrt, woraufhin der vermutlich beste Teil für viele folgte: ein richtiges Spiel.
In zwei Teams mit jeweils fünf Spielern merkten wir schnell, dass es gar nicht so einfach ist, im Sitzen den Ball in den Korb zu werfen, der beim Rollstuhlbasketball genauso hoch hängt wie beim normalen Basketball. Doch nach vielen Versuchen gelang es schließlich einigen, den Korb zu treffen. Mit viel Jubel und Begeisterung holten unsere beiden Mannschaften schließlich einen Punkt nach dem anderen. Immer wenn wir die Spieler wechselten, rissen sich viele darum, noch einen freien Rollstuhl zu ergattern, um weiterspielen zu können. Obwohl dieser besondere Sport-Workshop auch sehr anstrengend war, da man nur die Kraft aus den Armen nutzen konnte, hatten wir alle wahnsinnig viel Spaß und ein tolles Erlebnis!
Es war für alle sehr beeindruckend, dass man trotz einer Einschränkung einen so abwechslungsreichen Sport ausüben kann, bei dem einfach niemand ausgeschlossen wird. Denn darum geht es schließlich beim inklusiven Rollstuhlbasketball!
Herzlichen Dank an den Jugendkreistag, dem wir es zu verdanken haben, dass die Kosten für diesen eindrucksvollen Tag vollständig übernommen wurden.
(https://bildungsregion-bamberg.de/jugendkreistag/)
Bericht: Sara G. (7b)
Hier noch einige Eindrücke der Klasse 7d:
„Ich fand es war eine coole, aber auch wichtige Erfahrung … über den Sport Rollstuhlbasketball, aber auch über den Alltag von Menschen mit Behinderung zu lernen.“
„Die Rollstühle waren sehr wendig, das hat mich sehr überrascht.“
„Ich fand, dass das Projekt sehr inspirierend war. Es hat sehr viel Spaß gemacht, selber fahren zu dürfen und es hat mich fasziniert, mit was für einer Leichtigkeit und Geschwindigkeit die Frau, die uns das Rollstuhlbasketball vorgestellt hat, durch die Halle gefahren ist. Es hat mich ermutigt, anders auf Behinderungen wie diese zu schauen und zu sehen, dass so ein Unfall nicht das Ende ist, sondern einem auch die Türen zu so einem tollen Sport öffnen kann.“
„Das Projekt vom RSV Bayreuth hat richtig Spaß gemacht. … Wir sind losgesaust, haben uns um die eigene Achse gedreht und ab und zu auch gegeneinander gecrasht, aber das war nicht so schlimm.“
„Das Spilen mit den anderen war sehr witzig und lehrreich, weil man in die Rolle als Rollstuhlbasketballer hineingeschaut hat. Ich habe erst mal richtig gemerkt, wie anstrenged das Rollstuhlfahren ist.“
„Mir hat das Rollstuhlbasketball sehr gefallen, da man durch die Erzählung der Rollstuhlbasketballerin gelernt hat, dass Menschen trotz ihrer Beeinträchtigung an Teamsport teilnehmen können.“
„Ich fand dieses Projekt großartig und würde es gerne noch mal machen. Es war erstaunlich, wie leicht und wendig man sich in den Rollstühlen bewegen konnte und auch die Spiele haben viel Spaß gemacht.“
„Es war eine supertolle Erfahrung. Und ich finde es schön, dass es ein Sport für alle – Fußgänger, Beeinträchtige, Frauen, Männer – ist!“
„Das Projekt war interessant, weil man so viel lernen und ausprobieren konnte. Und es hat Spaß gemacht.“