Am 26.Mai 2025 fand erneut das im vergangenen Schuljahr von Lisa Pagan ins Leben gerufene Komponistenkonzert für die 5. und 6. Klassen in der Aula statt, aufgeteilt
auf zwei Stunden.
Die Idee von Frau Pagan besteht darin, dass Schüler und Schülerinnen auch höherer Jahrgangsstufen den Schülern und Schülerinnen der beiden unteren Klassenstufen Stücke jener Komponisten und Komponistinnen vorspielen, deren Leben und Werk in diesem Schuljahr im Musikunterricht auf dem Lehrplan stehen. So sollen „die Kleinen“ die besprochenen Meister (Wolfgang Amadeus Mozart, Geschwister Felix Mendelssohn und Fanny Hensel und Ehepaar Schumann für die 5. Klassen bzw. Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel und Béla Bartók für die 6. Klassen) über das Hören ihrer Kompositionen näher kennenlernen, wobei das Hörerlebnis im Rahmen eines Live-Konzerts, das ihnen Mitschüler und Mitschülerinnen der eigenen Schule geben, intensiver wirkt, als wenn die Musik von einem Tonträger abgespielt wird. Zudem erhalten motivierte Schüler und Schülerinnen die Gelegenheit, im Instrumentalunterricht erlernte und zuhause fleißig geübte Stücke oben genannter Komponisten und Komponistinnen einem Publikum vorzutragen, was sowohl für die jungen Ausführenden als auch für die Zuhörenden eine bereichernde Erfahrung ist.
Um die Kostproben aus dem Œuvre der Komponisten und Komponistinnen nicht einfach nacheinander darzubieten, wurden sie in den beiden Teilen des Konzerts von je einem Moderatorenpaar in einführende Worte eingebettet. Man sah, dass Lukas Pagan und Rosalie Schmitz bzw. Mineko Hoffmann(6c) und Stella Seitz (6b) diese Aufgabe mit sichtlicher Freude erfüllten.
Zu Beginn des ersten Teils des Konzerts wurden zwei Werke von W.A. Mozart vorgestellt. Paula Brander (Kl.8e) zog das Publikam, am Klavier begleitet von Beate Zeuschner, durch ihren hinreißenden Gesang der Arie „Schon ein Mädchen von 15 Jahren“ in ihren Bann. Daraufhin meisterte Chiara Linsner (Kl. 9d) den ersten Satz der Sonata facile, die nicht so leicht zu spielen ist, wie man meinen möchte, am Klavier.
Danach ging es um die Geschwister Mendelssohn. Paula Brand trat nun zusammen mit ihrer Mitschülerin Lucia Reichel (Kl. 8e) auf, um mit ihr im Duett das Lied „Der Gruß“ von Felix Mendelssohn Bartholdy zu singen, wiederum begleitet von Beate Zeuschner. Die beiden klangvollen Stimmen und die dialogartige Darstellung des Duos harmonierten wunderbar. Im anschließend folgenden Lied „Verlust“ von Fanny Hensel kommt deren Frustration wegen der ständigen Unterdrückung ihres dem Bruder ebenbürtiges Talents durch ihn und den Vater zum Vorschein. Sarah Brander (Kl.11d), am Klavier begleitet von Andrea Paletta, verstand es, durch ihren gefühlvollen Gesang die melancholische Grundstimmung des Liedes dem Publikum nahezubringen.
Auch das von Yeva Kravets (Kl.11c) einfühlsam interpretierte Klavierstück „Melodie“ in cis-Moll spiegelt die psychische Verfassung der Komponistin wider.
Das Stück „Viel zu ernst“ von Robert Schumann schließt den Reigen der Komponisten und Komponistinnen, die in der 5. Jahrgangsstufe besprochen werden. Es wurde gekonnt von Nina Spek (10d) präsentiert.
Einen Ausblick auf die Komponisten der 6. Klasse bot Julia Schneider( Kl.5b) mit der schön gespielten Polonaise g-Moll von J.S. Bach.
Auch B. Bartók gehört eigentlich thematisch zum „ Stoff“ der 6. Klasse, wurde hier aber vorweggenommen durch das von Maximilian Schober (Kl.7a) frisch und temperamentvoll musizierte Stück „Bauerntanz“.
Am Ende gab es für alle Akteure den verdienten stürmischen Applaus.
In der zweiten Stunde geschah etwas äußerst Bemerkenswertes: Paula Brander und Lucia Reichel hatten darum gebeten, in der zweiten Hälfte des Konzerts ihre bereits im ersten Teil mit Bravour vorgetragenen Beiträge nochmals präsentieren zu dürfen, was ihnen selbstverständlich gestattet und mit reichlich Applaus honoriert wurde.
Im Anschluss zeigten Konrad Wild und Lennart Hilfenhaus (beide Kl.7d) in jeweils spielfreudiger und souveräner Spielweise ihrer Stücke „Fröhlicher Landmann“ und „Phantasietanz“ rückblickend auf die 5. Klasse Musikunterricht, dass R. Schumann auch fröhliche Stücke komponiert hat.
Aus J.S. Bachs Werk brachte Marie Lorenz ( Kl.8c) das berühmte Präludium C-Dur aus dem WK 1 mit innerer Ruhe und zugleich intensiv gestaltet zu Gehör.
Danach boten Philipp Amon und Nina Spek (beide Kl.10d) jeweils eine Zweistimmige Invention (d-Moll bzw. a-Moll) stilgerecht dar.
Die Geschwister Jana, Kl.9a (Violine) und Jonas, Kl.11b (Klavier) Appelfeller begeisterten das Publikum mit ihrem lebhaft und professionell musizierten Allegro aus der Sonate in D-Dur von Bachs Zeitgenossen G.Fr. Händel, bevor schließlich Stücke des letzten der besprochenen Komponisten für die 6. Klassen, erklangen: B. Bartók.
Aus seinen 4 Bänden „Für Kinder“ spielten Nora Linsner (Kl.6a) „Allegro robusto“, Georg Bogner (Kl.5a) Nr.14+15, Eloy Vega Chimeno (Kl.6b) „Scherzando“, Mineko Hoffmann (Kl.6c) „Rundtanz“ und Martin Thiele (6c) „Tanz“. Sie alle hatten sich erfolgreich mit der für die meisten von ihnen gewöhnungsbedürftigen Tonsprache Bartóks auseinandergesetzt und bewiesen dies durch Genauigkeit in Artikulation, differenziertem Anschlag bei Dynamik und Akzenten, Sicherheit in Rhythmus und vitalem Spiel.
Dies gilt auch für Sophia Nguyen (10d). Ihr gelang außerdem durch ihre Treffsicherheit und ihren eindrücklichen Vortrag eine interessante Interpretation des Stücks „Der Tanz mit dem Stabe“ aus den Rumänischen Volkstänzen und beschloss damit eine abwechslungs- und lehrreiche Veranstaltung.
Langanhaltender lautstarker Applaus belohnte das Engagement aller Mitwirkenden.
So war auch dieses Konzert sowohl für die Zuhörer und Zuhörerinnen als auch für die Künstler und Künstlerinnen ein gewinnbringendes und begeisterndes Erlebnis.
Bericht: E. Linke