Das Konzert des P-Seminars Musik unter der Leitung von Elisabeth Pagan bot eine beeindruckende Reise durch verschiedene musikalische Epochen, die von Silja Luczak und Yeva Kravets gekonnt und charmant moderiert wurde.
Als Gast Ensemble eröffnete „Doctemble“ den Abend mit barocken Tänzen von Holborne und Cazzati, das mit leisen weichen Klangfarben den Ohren schmeichelte, bevor es trotz schnellen Tanzschritts die Polyphonie gut hörbar machte.
In dem Stück von Bach/Kurtag, in dem der helle hoffnungsvolle Diskant in getragenem Ernst voranschreitet, zeigten Yeva Kravets und Katharina Görz das erste Mal an diesem Abend was für ein ausgezeichnet eingespieltes Team sie sind.
Das Geschwisterduo Jana und Jonas Appenfeller interpretierten Händels Violinsonate mit einer schönen Balance zwischen Violine und Klavier. Die leuchtende Cantilene passte perfekt zur Akustik des sehr schönen Spiegelsaales. Den 2. Satz interpretierten die beiden mit zupackender Verve brillant und mitreißend
Im Streichquartett von Mozart, gespielt von Veronika Kuen, Jonas Appenfeller, Antonia Delles und Laurenz Strätz, zeigten sie ein gekonntes Zusammenspiel und große Dynamik. Von Heiterkeit bis hin zur Dramatik wurden alle Gefühlslagen ausgeleuchtet. Das professionelle Auftreten des Ensembles ist das Resultat einer langjährigen Zusammenarbeit.
Lea Hugel überzeugte mit einer reifen Interpretation einer Beethoven Klaviersonate. Perlendes Laufwerk und gekonnt dargestellte Gefühlswechsel unterstrichen den dramatischen Charakter des Werkes.
Cornelius Gröger spielte mit selbstbewusstem, großem Ton und einer Selbstverständlichkeit die Sonate von J. G. Rheinberger mit orchestraler Klangfülle begleitet von Yeva Kravets am Klavier. Im fabelhaften Zusammenspiel zeigten die beiden die sehnsüchtige Tiefgründigkeit des Werkes.
Alex Martens führte scheinbar mühelos durch das virtuose Figurenwerk Chopins, bevor er im Mittelteil einen warmer Ton sich entfalten ließ. Romantik pur.
Das Oberstufenorchester, unter der sicheren Leitung von Ruth Ellner, schritt im 2. Satz der Italienischen Symphonie von Mendelssohn in frischem Tempo mit Klangfülle und Farbigkeit voran.
Ganz andere Töne zeigte das Ensemble in dem Prelude Psycho von B. Herrmann. Die hitchcockneske Musik erzeugte Gänsehaut durch die starken Akzente und Ostinati, die vom Orchester den ausdruckstarken Melodiebögen gekonnt gegenübergestellt wurden.
Mit samtenem Ton bis in die hohen Lagen zelebrierte Cornelius Gröger die Elegie von F. Poulenc, gestützt von seiner kongenialen Partnerin Yeva Kravetz am Klavier.
Durch flirrende Klangflächen und feine Beweglichkeit verzauberte Katharina Görz das Publikum mit der Toccata von A. Chatschaturjan.
Die Finger von Romi Resatsch wanderten mühelos über das Griffbrett bei dem Tango von R. Dyens. Mit feinen Tönen, gekonnter Agogik und auch zupackenden Akkorden überzeugte die junge Musikerin. Man hätte am liebsten mitgetanzt.
In dem Stück „Block out“ von A. Kennedy paarten sich Spielfreude mit technischer Raffinesse. Der Flügel wird zum Schlagwerk. Die beiden Musikerinnen spielten, mit einem Schalk im Nacken, mit dem Instrument. Man merkte den beiden den Spaß an, das Publikum ließ sich anstecken.
Der Schwenk zur U-Musik wurde durch den Oberstufenchor beschwingt vollzogen. Man spürte die Freude der im Chor Singenden im Stück „Top of the world“ von R. L. Carpenter, welches von Rainer Seubold souverän am Klavier geleitet wurden.
Die wunderschöne Harmonik in B Joels „And so it goes“ , auswendig mit geschlossenen Augen und beseelten Gesichtern gesungen, hinterließ das Publikum sichtlich bewegt. Lasse Rother beeindruckte mit weichem Timbre in seinem Solopart.
Den krönenden Abschluss und quasi das Motto für diesen Streifzug durch die Musikgeschichte war das Stück „Thank You for the Music“ von Abba. Die Strophen wunderschön vorgetragen von Paula Brandner und souverän dirigiert von Yeva Kravetz.
Insgesamt war es ein abwechslungsreicher und musikalisch reicher Abend, der die Vielseitigkeit der jungen Talente auf beeindruckende Weise zur Geltung brachte und einen vergessen ließ, dass man sich in einem Schülerkonzert befand.
Fotos: Anton Hohmut