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Taizé 2024

Nach einer langen Busfahrt, anstrengender Gepäckschlepperei und kompliziertem Zeltaufbau mag der Anfang der Woche für den ein oder anderen wie ein Wurf ins kalte Wasser gewirkt haben: 3x tägliches Gebet, frühes Aufstehen, hunderte Jugendliche um einen herum und zu guter Letzt noch die Hitze der französischen Bourgogne. Doch genau das macht den Charme des kleinen Dorfs aus.
Dieses Jahr entschieden sich 48 Schüler und Schülerinnen aus den 9. Klassen, ihre letzte Schulwoche in Taizé zu verbringen. In diesem kleinen Dorf kommen wöchentlich tausende Jugendliche aus aller Welt zusammen, um die Gemeinschaft der Brüder kennenzulernen.
Trotz eines straffen Programms mit Aktivitäten wie Essen ausgeben, Duschen und Toiletten putzen sowie den täglichen Gesprächskreisen und Spielen in den Bibelgruppen gibt es Zeit für einen selbst. Umgeben von wunderschöner Natur mitten im Nirgendwo findet sich Raum zum Nachdenken. Auch die Kirche bietet einen solchen Raum. Der Klang neuer und bekannter Taizégesänge schafft eine einzigartige Atmosphäre und lässt manche auch nach dem Gebet noch in der Kirche verweilen. Bis tief in die Nacht hinein kann man dort das erfahren, was Taizé ausmacht. Abgerundet wurden die Abende dann oft mit Blick auf einen wunderschönen Sternenhimmel.
Als Höhepunkt der Fahrt erwies sich für viele die mehrminütige Stille, die ein wichtiger Bestandteil eines jeden Gebets ist. Auch das Frühstück, bestehend aus Kakao oder Tee mit Baguette, Butter und Schokolade war bei den meisten sehr beliebt. Für andere ist das abendliche Beisammensein bei „Oyak“ - einem Kiosk, der unter anderem Eis und Crepes verkauft- das schönste Ereignis des Tages.
In Taizé liegt der Fokus auf Austausch mit anderen Menschen, nicht auf der eigenen Konfession: Wer nicht getauft ist, hat die Möglichkeit, bei der Kommunion gesegnetes Brot zu empfangen. Taizé ist ein friedlicher Ort, an dem jeder und jede willkommen ist, der offen für Begegnungen ist, Interesse an dieser besonderen Gemeinschaft zeigt, sich auf neue Dinge einlässt sowie für ein paar Tage das geliebte Mc Donald´s Menü gegen Couscous mit Gemüse und Keksen tauschen kann.
Klar, nicht jeder möchte unbedingt an diesen Ort zurück. Aber für alle bot er neue Erfahrungen und weitete die eigenen Horizonte, sei es Zeitmanagement, Dankbarkeit, das Knüpfen neuer Kontakte oder das intensive Erleben der Gastfreundlichkeit.

Merle Ulrich (Abitur 2024)