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Gymnasium Bamberg

Nachruf

1978 erschien im Lehrerzimmer der Schule eine Ordensfrau mit ihrem Habit und wurde als neue Kollegin vorgestellt, die von nun an bei uns Religionsunterricht erteilen sollte. Eine Ordensschwester in ihrem Ordensgewand an einer staatlichen Schule, das war auch für die damalige Zeit etwas Besonderes und so waren wir gespannt und neugierig auf die neue Kollegin und wen wir da vor uns hatten.

Dazu hatten wir in der Folgezeit genügend Gelegenheit, denn Schwester Hermengild Hanner von den Dillinger Franziskanerinnen war 23 Jahre lang ein fester Bestandteil unseres Lehrerkollegiums. Wir lernten sie kennen und schätzen als eine Persönlichkeit, bei der franziskanische Einfachheit und Bescheidenheit mit einem durchaus selbstbewussten und farbigen Wesen verbunden war. Sie war freundlich und humorvoll, aber auch ernsthaft und zugewandt im Gespräch, sie war modern und authentisch zugleich, sie war neugierig auf andere Ideen und liebte den Kontakt mit den Menschen im Unterricht, im Lehrerzimmer und der ganzen Schule.

Als sie 2001 altersbedingt aus der Schule ausschied, nahm sie sofort mit zwei Mitschwestern eine neue Aufgabe als geistliches Zentrum im Jugendhaus der Erzdiözese Berlin an und zog so schnell nach Grünheide bei Berlin um, dass die Fachschaft katholische und evangelische Religionslehre sie nicht mehr gebührend verabschieden konnte. Das wurde nachgeholt bei einer gemeinsamen Fachschaftsfahrt zu ihr im Herbst und daraus entwickelte sich eine Tradition, bei der jedes Jahr eine Gruppe von Leuten aus dem Kollegium und dem Sekretariat gemeinsam zu ihr (und später mit ihr) über ein Wochenende nach Berlin fuhr. So blieb sie uns persönlich und der Schule weiterhin eng verbunden.

Sr. Hermengild wurde 1937 in Niederbayern geboren, 1958 trat sie dem Orden der Dillinger Franziskanerinnen bei, und legte 1964 ihr Gelübde auf Lebenszeit ab. Sie ließ sich als Handarbeits- und Hauswirtschaftslehrerin ausbilden, studierte Theologie im Fernkurs, baute den neuen Konvent im Montanahaus in Bamberg mit auf und übernahm die Betreuung der Novizinnen. Sie war in der Erwachsenenbildung tätig und gestaltete Tage der Orientierung für Schulklassen.

Wir sind ihr sehr dankbar für ihre langjährige Hilfe und Tätigkeit für den Religionsunterricht am E.T.A. Sie war eine Bereicherung für unsere Schule.

Uwe Schuckert und Günter Mahr