Zu Beginn des diesjährigen Frühlingskonzertes wurden die Gäste in der vollbesetzten Turnhalle auf eine Reise an die valencianische Mittelmeerküste entführt. Das ETA-Percussion-Ensemble (Einstudierung: Johannes Klehr) brachte, gut aufeinander abgestimmt, das Stück "Valencia" mit allerlei Mallet-Instrumentarium unter dem souveränen Dirigat von Yannik Söldner (K12) zu Gehör.
Mit dem größten Instrument dieser Gruppe, dem Marimbaphon, übernahm Katharina Görz (10c) das musikalische Ruder und entlockte ihm mit dem Stück „Piacer d’amor“ sehr fein differenzierte Klänge– mal erdig-warm und weich, mal vollklingend als mehrstimmige Akkorde.
In dieses wohltuende Klangbad fügte sich das Gitarrensolo von Mariella Schumm (K12) wunderbar ein. Mit ihrer beschwingten Interpretation von „Mona Ray“ zeigte sie eine große Bandreite der klanglichen Facetten dieses Instrumentes.
Das rhythmisch stabile Fundament des Blechbläser-Ensembles (Leitung: Frank Werner) nutzte Lasse Rother (9a) sehr souverän, um als Sänger (Einstudierung: Lisa Pagan) des „Mambo No.5“ das Publikum mitzureißen und seine Qualität als Entertainer unter Beweis zu stellen.
In die Reihe der Solisten des Konzertes gesellte sich nun der Abiturient Sebastian Forstmaier (Q12) mit dem virtuosen „Allegro giusto“-Satz aus dem Posaunenkonzert von Nino Rota (Klavierbegleitung: Natalia Solotych). Von Beginn an zeigte er eine überzeugend-zupackende Interpretation, die einer Jagd durch die klanglichen Register der Posaune glich.
Klanglich und rhythmisch präzise aufeinander abgestimmt beendete die Big Band (Leitung: Johannes Klehr) den ersten Teil des Konzertes. Mit dem Klassiker „St. Thomas“ zeigte sich die Band als ein perfekt aufeinander eingespieltes Team. Sowohl der „C-Jam Blues“ als auch das abschließende „On Broadway“ ließen keine Wünsche offen: da wechselten die Soli durch die unterschiedlichen Instrumentengruppen und es wurde in jazztypischer „four and four“ Manier mit- und gegeneinander improvisiert.
Mit sinfonischen Bläserklängen wurde der zweite Teil des Abends durch das Blasorchester (Leitung: Frank Werner) eingeläutet. „Choreography“ brachte einen Reigen epischer Melodien zu Gehör, die das Publikum in eine cineastische Gefühlswelt entführten. Dass das Blasorchester auch Pop-Musik kann, zeigte es mit einem Medley aus den Hits von Robbie Williams. Der Titel „Let me entertain you“ war hierbei Programm und es wurden selbst anspruchsvolle Tempowechsel mühelos gemeistert.
Nach diesen voluminösen Klängen tat die Kammermusikbesetzung des Klavierquintetts durchaus gut. Veronika Kuen K12 und Jonas Appelfeller 11b (Violinen), Antonia Delles K12 (Viola), Laurenz Strätz K12 (Violoncello) und Ella Löffler Q12 (Klavier) wurden von Ruth Ellner und Andrea Paletta auf das Stück „Dumka“ aus dem Klavierquintett A-Dur von Antonin Dvorak bestens vorbereitet. So wechselten intime Dialoge der Instrumente untereinander mit feurig slawischen Klängen im Mittelteil ab. Hierbei zeigten die fünf Akteure ein gehöriges Maß an musikalischer Kommunikationsfähigkeit und somit kammermusikalisches Gespür.
Eine Kostprobe ihrer virtuosen Spielfähigkeit auf der Violine zeigte Sina Martens (11c) mit dem Scherzo „La ronde des Lutins“ von Antonio Bazzini (Klavierbegleitung: Burcin Sel-Mumcuoglu). Hierbei demonstrierte sie souverän eine große Bandbreite der spieltechnischen Möglichkeiten dieses Instrumentes.
Traditionell beendete schließlich der Oberstufenchor (Leitung und Klavierbegleitung: Rainer Seubold) den Konzertabend mit drei Stücken: bei „Top of the World“ und dem Jazzstandard „Puttin‘ on the Ritz“ konnte der Chor seine stimmlich-rhythmische Wendigkeit unter Beweis stellen und agierte selbst als „Bigband-section“ überzeugend. Zu dem letzten Stück „And so it goes“ gesellte sich der Mittelstufenchor mit dazu. Dieses Stück durften die jungen Sängerinnen und Sänger unlängst gemeinsam mit dem weltberühmten Gesangsensemble „The King’s Singers“ im Rahmen eines Workshops erarbeiten. Der „Spirit“ dieser inspirierenden Erfahrung war selbst noch an diesem Abend zu spüren und so fand das diesjährige Frühlingskonzert ein recht emotionales Ende.
R.S.