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Gymnasium Bamberg

Tolle Klänge

In einem kleinen, aber feinen Format fand am 19.02.25 fand das zweite Vorbereitungskonzert für den am darauffolgenden Wochenende stattfindenden Wettbewerb „Jugend musiziert“ im großen Musiksaal unserer Schule statt.
Dank der Initiative und persönliche Betreuung von Frau Pagan und Frau Paletta, aber auch aller Privatlehrer, erlebten die Familien und Gäste Musik auf höchstem Niveau!
Yeva Kravets, Klavier, und Cornelius Gröger, Horn, gelang in ihrer Eröffnung sofort ein spannungs- und gefühlvoller Einstieg mit J. G. Rheinbergers „Sonate“ für Horn und Pianoforte. Variabel und sensibel ausmusizierte Phrasen wechselten mit schnellen Läufen, bei denen Cornelius sein hohes technisches Können zeigte. Kraftvoll und rhythmisch erwies sich die „Elegie“ von F. Poulenc für Horn und Klavier, in der Yeva mit solistisch und technisch anspruchsvollen Einschüben brillierte und beide Musiker große Spannungsbögen im gleichwertigen Wechsel darboten!
Beim zweiten Duo, Emilia Müller, Horn, und Lucia Bartoschek, Klavier, hätte man ähnliche Klangspektren erwarten können. Aber gerade junge Menschen entwickeln individuelle Tonvorstellungen und Spielfertigkeiten. So bestach die junge Hornistin bei C. Reineckes „Notturno“ op. 112 mit makelloser Intonation, langem Atem und vor allem durch mit Leichtigkeit gestalteten anspruchsvollen Höhen! Als ebenfalls starke Partnerin empfahl sich Lucia mit teils behutsamer Unterstützung, dann wieder musikalisch und rhythmisch führend und kommunizierte bei M. Horvits „Circus Suite“ dynamisch, technisch und musikalisch auf Augenhöhe.
Felix Müller, Violine, stellte im Anschluss mit seiner externen Klavierbegleiterin, Frau Linz, sein Programm vor: „Sonate F-Dur“ von G. F. Händel und „Home sweet home“ von H. Farmer. Zwei wirklich sehr hörenswerte Werke, bei denen Felix ein Feuerwerk schneller Läufe abbrannte, um dann im Kontrast mit großen und langen Kantilenen und ausgesucht schönem Vibrato zu begeistern! Dieser junge Fünftklässler(!) musizierte locker souverän und mit bereits bestechender Variabilität! Bravo! Weiter so!
Jana Appelfeller, Violine, und Jonas Appelfeller, Klavier, sind bereits konzert- und wettbewerbserfahren und harmonierten auch an diesem Abend perfekt in jeder Beziehung! Nicht nur das anspruchsvolle Programm, nämlich G. F. Händels „Sonate D-Dur“ HWV 371, mit der Violine dargeboten in wunderbarerer Barockmanier, Bogenführung und Klangfarbe, sondern auch durch die stark kontrastierenden Werke: G Bacewicz „Kaprys Polski“ und C. Porumbescu „Balade“ e-Moll op. 29. Zwingend ausmusizierte Phrasen mit dem ihr eigenen warmen, vollen Ton und einem eindringlichen und wunderbaren Vibrato! Jonas spielte einen starken Part und führte, immer wieder den Augenkontakt suchend, in ganz wundervolle Übergänge. Durch sein hohes Spielverständnis und hervorragende Technik musizierte er spielfreudig und frei! Jana zog mit der Solo- Balade noch einmal alle Register ihres Könnens: Phantastische Läufe, makelloses Flageolett und lupenreine Doppelgriffpassagen ließen an diesem Abend keine Wünsche offen!
Alexander Martens, Fagott, und Lea Hugel, Klavier, sind ebenfalls ein prämiertes und erprobtes Duo, welches dem gespannten Publikum noch einmal alles darbot, was auf beiden Instrumenten in der Kunst klassischer und moderner Techniken möglich ist. In H. Dutilleux „Sarabande et cortège“ und G. Schrecks „Sonate“op.9 vereinte Alexander alle Vorzüge, die ein schon sehr gut ausgebildeter Fagottist zeigen kann: große warme Tonbilder in allen Lagen, schnelle Doppelzunge und ein überaus variables Vibrato! Lea bestach durch kraftvolles und elegantes Klavierspiel und führte mit großer Souveränität und Leichtigkeit durch die Passagen und Sätze zu einem wunderbaren Gesamtklang auf Augenhöhe! Immer wieder kommunizierten beide direkt und indirekt miteinander, so dass sie die Höchstschwierigkeiten in staunende Leichtigkeit verwandelten! “Fandango“ von A. Kennedy ist hier noch einmal beispielhaft, denn das Werk sieht präpariertes Klavier und neue Spieltechniken für das Fagott vor. Dabei erklangen mit variabel abgedeckten Saiten verfremdete Klavierklänge, gepaart mit dem Wechsel des Fagottisten als versierter Interpret äußerst schwieriger neuer Spielformen als händischer Rhythmusgeber auf den tiefen Saiten des Flügels.
Eine weit über das Schulniveau hinausgehende Performance aller Künstler!
Fazit:
Begabung alleine bringt junge Musiker nicht auf dieses Niveau. Langjährige Übefreude und Übefleiß gehören dazu und dies brachte den anwesenden Familien und Zuhörern einen begeisternden Abend!
Der Dank gebührt ausnahmslos alle Interpretinnen und Interpreten! Viel Erfolg für alle weiteren Wettbewerbe und Konzerte!