An einem eiskalten Vormittag Mitte Januar machte sich die Klasse 11c im Fach Geschichte auf zu einem dreistündigen Unterrichtsgang durch Bambergs Innenstadt. Die Schülerinnen und Schüler folgten dabei, direkt von der Schule aus, der chronologischen Entwicklung der jüdischen Geschichte der Stadt. Angefangen in der Judenstraße und am Pfahlplätzchen, wo sich der erste Judenhof befand, ging es zum Standort des zweiten ehemaligen Judenhofes im heutigen Quartier an den Stadtmauern. Die Klasse folgte den Spuren der dritten und vierten Synagoge Bambergs in den Theatergassen bis in die Hainstraße, wo sich unter anderem mit dem Vereinshaus der Gesellschaft „Ressource“ das jüdische Leben um 1900 abspielte. Besondere Aufmerksamkeit galt während des Rundgangs den unterschiedlichen Formen des Erinnerns an den Holocaust. So erkundete die Klasse auf dem Weg zahlreiche Stolpersteine und beschäftigte sich mit den Biographien der darauf eingravierten jüdischen Mitbürger. Auch die Holocaust-Gedenktafel am Alten Rathaus sowie eine Gusseisensäule als Denkmal für den Erinnerungsort „Weiße Taube“ im Zinkenwörth wurden begutachtet und diskutiert, inwiefern beide eine angemessene Form der Erinnerung darstellen. Letzte Station war schließlich das Mahnmal am Synagogenplatz, das der Reichspogromnacht 1938 als traurigen Höhepunkt jüdischer Geschichte in Bamberg gedenkt.
T. Schweiger
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T. Schweiger